Die Via di Ronda (Rondengang) ist ein alter Wallgang an der nördlichen Seite der Stadtmauern von Anghiari. Auch dank nachträglicher Befestigungen war die Burgmauer uneinnehmbar und eine stabile Verteidigung gegen jede Form der Artillerie. Der Weg verläuft heute durch das ehemalige Sankt-Augustin-Kloster aus dem 16. Jahrhundert, das direkt an der zusätzlich befestigten Stadtmauer aufragt.
Die Ursprünge der Kirche gehen auf das 12. Jahrhundert zurück, auch wenn sie in der Folgezeit wiederholt Umbauten erlebte. Höchstwahrscheinlich wurde sie vom Hospitaliterorden des Sant’Antonio Abate gegründet, der mit dem Erzbischof von Canterbury Thomas Becket verbunden war, der 1162 in Anghiari Station machte. Das Innere des Klosters besticht durch Stuckarbeiten aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und eine mehrfarbige Terrakottaskulptur von Santi Buglioni.
Bemerkenswert ist der halbkreisförmige Bergfried aus dem Jahr 1463, der zum Festungswall gehört und den man begehen und darin bis zum unteren Ende der Stadtmauer laufen kann. Direkt oberhalb des Turmsockels wurde die Apsis errichtet. Das hohe Bauwerk, das gut sichtbar über die Mauer hinausragt, wurde eine Zeitlang als Kornspeicher genutzt, nachdem das Kloster im 19. Jahrhundert aufgelöst und in einen Hof umgewandelt wurde.
Bemerkenswertes Detail: Außen am Festungswall kann man noch die Zinnen der mittelalterlichen Stadtmauern erkennen, die von den nachfolgenden Anbauten einverleibt wurden.