Das Antro del Corchia ist mit seinen 53 Kilometern an Stollen und Schächten das ausgedehnteste Karsthöhlensystem Italiens und eines der größten Europas. Die Höhle befindet sich in Levignani, einem Ortsteil von Stazzema, im Herzen der Apuanischen Alpen, und ist mit ihren majestätischen Stalaktiten- und Stalagmitensäulen, Kalkflüssen, Verkrustungen und Unterwasserkonkretionen, die als „Höhlenperlen“ bekannt sind, ein wahrer Schatz der Natur.
Obwohl die Erforschung der Höhle, die der Tiefe nach in Italien an dritter Stelle steht, bereits im 19. Jahrhundert begann, wurde sie erst 2001 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, um in ihrer ganzen Pracht bewundert werden zu können, und zwar dank eines 2 km langen, befestigten Weges, der unter dem Berg verläuft.
Der Eingang zum Antro del Corchia wurde in einem stillgelegten Marmorsteinbruch in 860 m Höheangelegt: Von hier aus führt ein künstlicher Stollen über ungefähr 170 m zum eigentlichen Eingang der Karsthöhle. Auf der rechten Seite befindet sich einem Wächter gleich der Gendarme, ein gedrungener, kegelförmiger Stalagmit.
Der Franosa-Stollen ist ein spektakulärer Canyon, der dann in den Stollen der Engländer (Galleria degli Inglesi) mündet. Hier schweift der Blick zu den rostroten, weißen und braunen Farben der mineralischen Formationen: Es ist kein Zufall, dass er bis zu seiner Umbenennung als Hommage an die Nationalität der Höhlenforscher, die ihn entdeckten, „Galleria Dipinta“ (bemalter Stollen) genannt wurde.
Wir gehen weiter zum Freitagsstollen (Galleria del Venerdì), in dem eine beeindruckende fließende Konkretion in Form eines Adlers mit ausgebreiteten Flügeln zu sehen ist. Von hier aus geht es weiter durch den versteinerten Wald (Foresta Pietrificata), bis man auf das Naturwunder des spektakulären Stollens der Stalaktiten (Galleria delle Stalattiti) stößt, die, aneinandergelehnt, über die Wände in kleine Wasserbecken stürzen.