Im Palazzo del Pretorio aus dem 17. Jahrhundert befindet sich das Archäologische Stadtmuseum von Marciana, in dem archäologische Funde die Geschichte und Vorgeschichte des Gebiets veranschaulichen.
Zu den Exponaten gehören die ältesten auf der Insel gefundenen Materialien, die auf die ersten Phasen der Besiedlung von Marciana und Elba im Allgemeinen während des Paläolithikums datierbar sind. Der Besucher kann die Exponate in chronologischer Reihenfolge bewundern, beginnend mit der Siedlungsgeschichte in der Antike bis hin zur Neuzeit. Auch die Verbundenheit der Bevölkerung mit dem Meer lässt sich dank zweier alter Schiffswracks nachvollziehen.
Der erste Saal zeugt von der Existenz einer Reihe von Dörfern auf dem Monte Capanne in der Steinzeit. In diesem Gebiet wurden auch Grabstätten aus der archaischen etruskischen Zeit gefunden, in denen Bucchero-Tongefäße, Keramikstücke, ionische Kelche und Gewandnadeln ausgegraben wurden.
Ein Bereich ist den Ausgrabungen der Festung des Monte Castello von Procchio gewidmet, einer Stätte, die zwischen dem späten 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. eine bedeutende Entwicklung erfuhr. Man geht jedoch davon aus, dass die Ursprünge bis ins 5. Jahrhundert v. Chr. zurückreichen, eine Zeit, in der sich hier wahrscheinlich eine Kultstätte befand, wie der gefundene Terrakottakopf und andere Fragmente belegen.
Zu den wichtigsten Exponaten der Sammlung gehören vier Villanova-Bronzebeile, die ursprünglich aus dem Valle Gneccarina von Chiessi stammen, doch auch Artefakte aus dem 2. Jahrhundert, die im Wrack von Procchio gefunden wurden. Dabei handelt es sich um ein Schiff aus der Römerzeit, das genau in diesen Gewässern gesunken ist und einige sehr interessante Gegenstände, wie die prächtige Parfümdose aus Elfenbein, zum Vorschein gebracht hat.