Die Kirche San Giovanni Battista in Campi Bisenzio
Die „Chiesa dell'Autostrada“ ist ein Beispiel für städtebauliche Sensibilität im Einklang mit der toskanischen Natur
Die Kirche San Giovanni Battista in Limite, in der Gemeinde Campi Bisenzio, ist bei den Einheimischen vor allem als die „Chiesa dell’Autostrada“ (Kirche der Autobahn) bekannt. Dieser Name leitet sich von seiner - eher ungewöhnlichen - Lage in der Nähe der Kreuzung zur Ausfahrt Firenze Nord der Autostrada del Sole ab. Der Sakralbau wurde an dieser Stelle errichtet, da er dem Andenken an die Menschen gewidmet ist, die beim Bau dieser Hauptverkehrsachse ihr Leben verloren haben.
Der verantwortliche Architekt ist Giovanni Michelucci, der auch für ein anderes markantes Gebäude bekannt ist: den großen Bahnhof Santa Maria Novella in Florenz. Obwohl sie aus Stahlbeton errichtet wurde, schuf der Architekt eine auf die toskanische Landschaft abgestimmte Kirche, die sich harmonisch in die Umgebung einfügt.
Schon auf den ersten Blick kann man erkennen, dass die geschwungen-bewegte Struktur des Außenbaus die charakteristischen Formen der toskanischen Hügel aufnimmt. Der Grundriss ist ebenfalls sehr frei, wobei die Räume nicht gleichmäßig um das Kirchenschiff verteilt sind. Zwischen dem Äußeren und dem Inneren besteht eine Kontinuität, indem der durch eine dichte Anordnung von Betonpfeilern gegliederte Innenraum an den Gestaltungselementen des Außenbaus ablesbar ist.
Diese einzigartige Architektur weist besondere Farben auf, auch wenn sie sich seit ihrer Entstehung aufgrund des unvermeidlichen Oxidationsprozess der Kupferoberfläche verändert haben. Ursprünglich in einem harmonischen Zusammenspiel von Kupferbraun und rosabraunem Stein entstanden, zeigt es heute eine Überdachung in Graugrüntönen, die sich auch im unteren Teil widerspiegeln.
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