Der Bau des Klosters und der Chiesa della Croce (der Hl. Kreuzkirche) in Anghiari hängt mit dem Hl. Franziskus zusammen: Der berühmte Mönch soll auf dem Rückweg von La Verna 1224 durch den Ort gekommen sein und am höchsten Punkt – seinem Credo entsprechend – ein einfaches Kreuz aus Zweigen gepflanzt haben. Auf Wunsch der Bewohner beschloss man daraufhin, an dieser Stelle ein franziskanisches Kloster zu errichten.
Zunächst handelte es sich um eine kleine Kapelle. Der nach dem Tode des Heiligen zunehmende Andrang von Ordensbrüdern führte zur Gründung eines Hospizes. 1499 begannen die Arbeiten zur Umwandlung des bescheidenen Krankenhauses in ein Kloster für die Nonnen von Santa Chiara.
Die Kirche, die ursprünglich nach dem Hl. Franziskus benannt war, weist eine sehr elegante Fassade im Stil der Renaissance auf. Der einschiffige Kirchenraum ist mit Altären ausgestattet, die von den wichtigsten Familien aus Anghiari gestiftet wurden. Auf ihnen kann man Gemälde der florentinischen Schule des 17. Jahrhunderts bewundern, wie z.B. die Kreuzfindung und das Unbefleckte Empfängnis von Domenico Cresti, genannt Il Passignano. Hier befindet sich auch das Grab von Lorenzo Taglieschi, einem herausragenden Historiker, der wesentlich zur Verbreitung der Geschichte von Anghiari und seiner Umgebung beigetragen hat.