Castello Aghinolfi in Montignoso
Die Entdeckung eines architektonischen Juwels an den Hängen der Apuanischen Alpen
Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Meer und ihrer dominierenden Position über die Via Francigena ist das Castello Aghinolfi in Montignoso von außergewöhnlicher strategischer Bedeutung. Wie ein Dokument aus dem 8. Jahrhundert bezeugt, stammt die Burg aus Langobardischer Zeit. Ihr ursprünglicher Eigentümer, ein Unbekannter namens Aghinulfo, war wohl ein hoher Beamter des Langobardischen Hofes von Lucca. Wenn auch nicht durchgängig, unterstand die Burg im Spätmittelalter der Stadt Lucca, für die Montignoso ein wertvoller Beobachtungsposten über das Meer darstellte. Die letzte militärische Besetzung der Burg und die damit verbundenen architektonischen Veränderungen gehen auf das Jahr 1945 zurück, als sie von einer deutschen Garnison besetzt wurde und zu einem der wichtigsten Bollwerke der Gotenstellung wurde.
Die gesamte Anlage besteht aus verschiedenen Elementen, die auf zwei Ebenen von einer großen Befestigungsmauer mit zwei Türmen eingefasst werden: Im oberen Teil befindet sich die Piazza d’armi. Der sogenannte „Platz der Waffen“ umfasst einen, von zahlreichen Bögen gestützten Wehrgang und einen mächtigen, oktogonalen Donjon, wahrscheinlich der älteste Teil der gesamten Anlage, der mit einem runden Turm (dem Baluardo – „Bollwerk“ – di San Paolino) durch eine Ringmauer verbunden ist. Das vermutlich aus dem 12. Jahrhundert stammende achteckige Bauwerk diente sowohl als Wohnturm wie militärischen Zwecken.
Die 1998 begonnenen Sanierungsarbeiten der Burg umfassten neben der Konsolidierung der Ruinen auch einige Neubauten. Es wurde eine Panoramaterrasse geschaffen, von der aus man einen wunderschönen Blick auf das Meer und die Berge genießen kann, und ein Museum, das dazu einlädt, die Geschichte des Baudenkmals zu entdecken. Die mit einem Glasboden ausgestattete Ausstellungshalle gibt einen Einblick in die unterschiedlichen historischen Schichten der Festung.
