Das Museo di Arte Sacra di Santa Giulia befindet sich in Livorno, der Stadt, deren Schutzheilige die Märtyrerin ist. Eine historische Bruderschaft, die im fernen 13. Jahrhundert extra dafür gegründet wurde, den Julia-Kult zu fördern, betreut die Ausstellung, die aus liturgischen Paramenten, Kirchengerät und historischen Dokumenten besteht. Die Ausstellungsstücke befinden sich in drei Nebenräumen der Kirche Santa Giulia.
In der Sala Magistrale erzählen sieben Tafeln von der Verbindung zwischen der Stadt und der Heiligen, deren Leichnam offenbar über den Hafen Livornos nach Italien gekommen ist, der damals noch Porto Pisano (also pisaner Hafen) hieß. Die Schriftstücke, die hier ausgestellt sind, bezeugen die Aktivitäten der Bruderschaft und zeichnen ein Bild von den in der Gegend um Livorno verstreuten Kultorten, die der hl. Julia gewidmet sind. Zudem werden hier Flaggen, Standarten sowie ein Baldachin der Erzbruderschaft gezeigt.
In der Sala degli Arredi wird die größte Anzahl an wertvollen Ausstellungsstücken aufbewahrt. Im Vordergrund steht ein großes Tempera-Bild auf einer Tafel aus dem 15. Jahrhundert, das die hl. Julia in ihrem himmelblauen Gewand zeigt, auch erkennbar an den Märtyrer-Male. Das Werk wird zu beiden Seiten durch acht Tafeln vervollständigt, auf denen Szenen aus dem Leben der Heiligen dargestellt sind, die ihren christlichen Glauben hervorheben. Zum Kirchengerät und den liturgischen Paramenten zählen Messgewänder, Stolen, Kreuze, Kelche, Kerzenständer und Reliquienschreine; von großem Wert ist eine mit rotem Samt bezogene Kniebank, auf der schon die Päpste Pius IX. und Johannes Paul II. knieten.
In der Sakristei schließlich werden Votivgaben, weitere liturgische Paramente und ein prachtvolles Altartuch aus Samt vom Ende des 17. Jahrhunderts, das der Goldschmied Antonio Leonardi angefertigt hat, aufbewahrt.