Nationalmuseum Bargello
In Florenz befindet sich die weltweit bedeutendste Sammlung italienischer Bildhauerkunst der Renaissance
Das Nationalmuseum des Bargello ist in einem der ältesten öffentlichen Gebäude von Florenz untergebracht, dem ersten für die Öffentlichkeit bestimmten mittelalterlichen Bauwerk. Der Palast wurde zunächst als Sitz des Capitano del Popolo, dann als Sitz des Podestà, anschließend als Gefängnis (ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts) und als Sitz des Bargello, des Polizeichefs der Stadt, genutzt.
Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude in ein großes Museum der Bildhauerei der Renaissance umgewandelt, mit Meisterwerken von Künstlern wie Donatello, Verrocchio, Della Robbia, Michelangelo, Giambologna und Cellini. Daneben bewahrt das Museum bedeutende Sammlungen mit Waffen, Siegeln, Textilien, Wachsfiguren, Emaille, Gemälden, Elfenbein, Majolika und noch vielem mehr.
Im Erdgeschoss befindet sich der Michelangelo und der Bildhauerei aus dem 16. Jahrhundert gewidmete Saal. Neben vier Statuen des Künstlers - Bacchus, Tondo Pitti (Relief mit der Madonna und dem Kind), Porträt des Brutus und David/Apollo - sind Werke von Sansovino, Benvenuto Cellini, Ammannati und Giambologna (der Merkur) zu sehen.
Die imposanten Treppen im Innenhof führt zum Verone, der Loggia im ersten Stock, die zwischen 1317 und 1320 erbaut, im Zug der Umwandlung in ein Gefängnis zugemauert und im 19. Jahrhundert wiederhergestellt wurde. Im Verone befinden sich vor allem Skulpturen aus dem 16. Jahrhundert, die von Brunnen- und Gartendekorationen stammen. Dazu gehört Giambolognas Serie von Bronzetieren aus der Grotte der Medici-Villa von Castello.
Die Loggia führt zu dem Donatello und der Bildhauerei des 15. Jahrhunderts gewidmeten Saal. In dem großen Saal aus dem 14. Jahrhundert sind einige Werke von Donatello ausgestellt, darunter der berühmte bronzene David von 1440, ein Meisterwerk der Renaissance mit den perfekten Harmonien des Körpers, aber auch der Heilige Georg, der von seiner Nische in der Kirche Orsammichele hierher gebracht wurde, ein weiterer David, jedoch aus Marmor, Atys und Marzocco, sowie die Werke von Brunelleschi, Ghiberti und Luca della Robbia.
Aber die Sammlungen des Museums bieten noch mehr: Sie können prächtiges Elfenbein, auch aus römischer und byzantinischer Zeit, Renaissance-Schmuck, mittelalterliche Emaillen und venezianisches Glas bewundern. Und nicht zu vergessen sind die Abteilung mit der glasierten Terrakotta von Andrea und Giovanni Della Robbia, der bronzene David und die Dame mit dem Sträußchen von Verrocchio sowie die Büste von Costanza Buonarelli von Gian Lorenzo Bernini.
Ebenfalls im ersten Stock befindet sich die Kapelle der Maria Magdalena, in der sich die zum Tode Verurteilten vor ihrem Gang zum Galgen aufhielten. Die Wände der Kapelle sind mit Fresken bedeckt, die der Werkstatt von Giotto zugeschrieben werden. An der Eingangswand befindet sich ein Bild der Hölle, während an der gegenüberliegenden Wand, die sich hinter dem Altar befand, ein Bild des Paradieses zu sehen ist. Unter den Auserwählten ist hier auch Dante Alighieri auf dem ältesten Porträt des Dichters dargestellt. Die Fresken sind durch die Veränderungen, die dieser Raum im Laufe der Zeit erfahren hat, stark beschädigt worden.
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