Der Fluss Merse fließt durch die Provinzen Siena und Grosseto und ist der wichtigste Nebenfluss des Ombrone, in den er in der Ortschaft Pian di Rocca nach einer Strecke von etwa 70 km ab seiner Quelle in Poggio Croce di Prata auf 848 m Höhe mündet.
Nach dem ersten Flussabschnitt - vorbei an der Montieri-Brücke - erreicht man die Roste: Berge aus roter Erde, die eigentlich Rückstände der Auslaugung und Zementierung sind, einer Methode, die Ende des 19. und Anfang des 20. bei der Kupfererzeugung zum Einsatz kam.
In der Merse genannten Mine, die ungefähr zwei Kilometer vom diesem Ort entfernt liegt, wurde Erz abgebaut, auf Karren transportiert, aufgeschüttet und unter freiem Himmel „geröstet“. Anschließend wurde Wasser über die Haufen gegossen, das wiederum zusammen mit Eisenstangen in Zementöfen geleitet wurde: Durch einen elektrochemischen Prozess wurde das Kupfer freigesetzt.
Wenn man den Merse ein paar Dutzend Meter hinaufsteigt, stößt man auf die Ferrugginosa-Quelle, die aus rotem (durch Mineralien gebildetem) und schwefelhaltigem Wasser besteht. Die lokale Tradition besagt, dass die Dorfbewohner von Boccheggiano an jedem 24. August (Bartholomäustag) zur Quelle gingen, um dort Gottesdienste zu feiern.
Von naturkundlichem Interesse ist die nicht weit entfernte Sorgente dei Mulignoni, eine Quelle, ein alter, von Wäldern umgebener Ort, an dem sich einst Mühlen befanden, die vom Wasser der Wasserfälle gespeist wurden: In der Vergangenheit dienten sie der Energiegewinnung für die Metallgießereien.
Neben interessanten historischen Hinweisen aus dem 18. Jahrhundert befindet sich hier der Eingang zu einem Stollen und mehrere Bergbauhöhlen.