Der Friedhof der Engländer befindet sich in Florenz in der Mitte des Piazzale Donatello. Eine kleine Insel des Friedens inmitten des Verkehrschaos der Stadt, die ihren Namen den zahlreichen Persönlichkeiten der angelsächsischen Kultur verdankt, die hier begraben liegen. Die Gräber haben keine strenge und regelmäßige Anordnung wie auf katholischen Friedhöfen und verleihen dem Gesamtbild des Ortes eine poetische und romantische Atmosphäre.
Der Friedhof trug ursprünglich den Namen „Cimitero Protestante di Porta a' Pinti“ (Protestantischer Friedhof von Porta a Pinti), da er sich damals in der Nähe der Porta a Pinti, außerhalb der Stadtmauern, oben auf einem natürlichen Hügel befand, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts genutzt wurde, um das Ballspiel zu beobachten, das auf der angrenzenden flachen Lichtung (heute Viale Matteotti) stattfand. Das Gebiet wurde 1827 von der großherzoglichen Regierung an die Evangelisch-reformierte Kirche (Schweiz) abgetreten und 1860 durch eine weitere Gebietsabtretung erweitert.
Die heutige Gestaltung des Friedhofs geht auf den Plan von Giuseppe Poggi für die Hauptstadt Florenz aus dem Jahr 1870 zurück, als die Stadtmauern abgerissen und der Piazzale Donatello angelegt wurde.
Er wurde 1877 geschlossen, als die neue Städtebauverordnung vorschrieb, dass Begräbnisstätten mindestens 100 Meter von Siedlungsgebieten entfernt sein mussten. Seitdem bewahrt dieser Ort die Erinnerung „an ein kleines Volk und ein kosmopolitisches und nonkonformistisches 19. Jahrhundert“, das Florenz die Ehre erwiesen hat.
Der Friedhof ist ein interessantes Zeugnis für die lebendige internationale Gemeinschaft, die damals in Florenz wirkte. Die Gräber von Giovan Pietro Vieusseux, des Pädagogen Enrico Schneider, des Philosophen Sismondi und des Historikers Davidsohn stehen für bedeutende kulturelle Vertreter dieser Gemeinschaft, wobei auch auf die Denkmäler von Künstlern wie Muller, Counis und Powers sowie großer englisch-florentinischer Literaten wie Elisabeth Barrett Browning hinzuweisen ist.
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