Auf dem höchsten Punkt des Hügels von Montemurlo, im Schutze jahrhundertealter Bäume, erblickt man die sogenannte Rocca: das Kernstück der Festungsanlage der Burg.
Die spätere Villa hat – seit der Herrschaft der Familie Guidi – noch immer das Aussehen einer Festung auch aufgrund des zinnengekrönten Turmes, dessen Reste noch in den Kellern der Anlage zu sehen sind; ihre Strenge wird durch die nackten, quadratischen Alberese-Steine, aus dem sie gebaut wurde, nur noch betont. Es ist ein Leichtes, sich die Zugbrücke vorzustellen, an deren Stelle sich heute links und rechts eine breite Treppe emporschwingt. Entworfen hat sie Giorgio Vasari, der Jüngere, umgestaltet wurde sie im 19. Jahrhundert auf Anweisung der Familie Gherardi aus Pistoia, ihr verdankt die Kirche ihr heutiges Aussehen.
Das letzte große historische Ereignis, das sich in der Burg zutrug, war der Putschversuch von 1537 gegen die Medici Familie, in dessen Folge Montemurlo, wie auch der Rest der Toskana, dauerhaftes Herrschaftsgebiet ebendieser Familie wurde; die Rocca verliert so ihre Funktion als Wehranlage und wird ein ruhiger Herrensitz, der er bis heute geblieben ist.