Burg von Ripafratta
Eine mittelalterliche Festung von strategischer Bedeutung
Die Burg San Paolino thront majestätisch über dem Ort Ripafratta als Hinweis darauf, dass dieses Gebiet einst hart zwischen den beiden Städten Pisa und Lucca umkämpft war. Bereits im Jahr 970 gab es einen ersten Turm der Festung Ripafratta, die damals vermutlich unter der Herrschaft Pisas stand. Im 12. Jahrhundert wurde der Bau zu einer stattlichen Hochburg erweitert, die das Landschaftsbild auf charakteristische Weise prägte. Sie war Schauplatz diverser Schlachten und ging anschließend von Pisa an Lucca über: ein Geschenk von Florenz, das die Burg erobert hatte, an die verbündete Stadt Lucca.
Im 15. Jahrhundert galt die Burg für die Pisaner als uneinnehmbar, da man sie zusätzlich befestigt hatte. Diese Erneuerung fand unter anderem auch wegen der aufkommenden Feuerwaffen statt. Man beauftragte den Architekten der Medici, Giuliano da Sangallo, die Burg noch sicherer zu machen. Der Unterschied zwischen dem ursprünglichen Bau und dem neueren Teil des 15. Jahrhunderts ist heute noch gut an den Anbauten aus Backsteinen erkennbar. Sie bilden einen Kontrast zu den älteren Gebäudeteilen, die aus dunklerem Stein errichtet wurden.
Nachdem der Ort an strategischer Bedeutung verloren hatte, wurde nach und nach auch die Burg verlassen. Am Eingangstor zu ihrem Innenhof sind heute noch die Wappen der verschiedenen pisanischen und florentinischen Podestà zu sehen und auch die Türme der alten Burg, Torre del Centino und Torre Niccolai, sind bis heute erhalten.
Aufgrund ihres mäßigen Erhaltungszustands ist die Festung nur teilweise begehbar. An einigen Tagen im Jahr finden jedoch interessante geführte Besichtigungen statt, die von den örtlichen Vereinen organisiert werden.
