Fra' Giovanni Guidalotti ließ die Kirche Sant’Antonio Abate, die Kapelle des Tau um 1340 in Pistoia errichten und stiftete sie den Regularkanonikern des Antoniter-Ordens, deren Ordenszeichen das Taukreuz ist, das sie hellblau lackiert auf ihren Umhang trugen. Nachdem sie 1787 stillgelegt wurde, erlitt die Kapelle schwerwiegende Schäden. Die Restaurierungsarbeiten der sechziger Jahre haben aber einen Großteil der ursprünglichen Strukturen und der malerischen Dekoration wieder ans Licht gebracht.
Das aus einem einzelnen rechteckigen Kirchenschiff bestehende Innenleben, mit seinem erhobenen Presbyterium und der darunterliegenden Krypta, ist in drei Jochen mit Kreuzrippengewölbe, die wie die darunterliegenden Wände mit Fresken dekoriert wurden, eingeteilt.
Die malerische Reihe beachtlicher Schönheit wurde Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts von Künstlern aus der späten Gotik, insbesondere von Niccolò di Tommaso und seinen Mitarbeitern erschaffen. Die Fresken stellen Geschichten aus dem Alten und dem Neuen Testament und aus dem Leben Antonio des Großen dar.
In den letzten Jahren wurde die Kirche restauriert und beherbergt nun in ihrem Inneren einige große Bronzen des Marino Marini, die eingeführt wurden, um mit den Fresken des 14. Jahrhunderts im Dialog zu stehen.