Sandro Botticelli schuf zwischen 1485 und 1486 eines der bedeutendsten Gemälde der italienischen Renaissance, ein Werk von unglaublicher Schönheit, das heute in der Galerie der Uffizien in Florenz zu sehen ist: die Geburt der Venus. Im Mittelpunkt des Gemäldes steht die Göttin Venus, die nicht nur als Symbol der Vereinigung von himmlischer und irdischer Natur zu interpretieren ist, sondern auch als Wiedergeburt der Klassik sowie der Seele nach der Taufe. Es drückt damit nicht nur eine klassische, sondern auch eine christliche Bedeutung aus.
Das Gemälde zeigt die Göttin der Liebe, die auf einer Muschel aus dem Wasser steigt. Sie ist auf einer Seite gesäumt von der Nymphe Hora, die ihr einen Mantel reicht, und auf der anderen von Zephyr, der in seinen Armen Chloris trägt, als Symbol der Fruchtbarkeit. Venus, die ihre Brüste und Nacktheit mit ihrem lockigen Haar bedeckt, hat einen schlanken, gewundenen Körper. Das von den Haaren umrahmte Gesicht hat einen lieblichen Ausdruck, der von einer leichten Melanchonie überzogen ist.
Die Figuren des Botticelli gelten als Schönheitsideale mit perfekten Formen, die sich durch eine klare und schlichte Linienführung auszeichnen. Die Farben sind in Perltönen gehalten und bis in feinste Nuancen schattiert.