Die glänzenden, leuchtenden Konkretionen, die wunderschönen Farbnuancen und die außergewöhnliche Vielfalt der Morphologie machen die Grotta del Vento zu einem ganz besonderen Schatz der unterirdischen Welt. Die Höhle befindet sich in Fornovolasco, das zur Gemeinde Fabbriche di Vergemoli in der Provinz Lucca gehört, im Herzen des zur Garfagnana blickenden Teils der Apuanischen Alpen.
Ihren Namen verdankt die "Höhle des Windes" den starken Luftströmungen, die durch sie wehen, was auf den Unterschied zwischen der Außen- und der Innentemperatur zurückzuführen ist, die immer bei ca. 10º C liegt: Diese Lufströmung war schon in der Antike bekannt, aber erst im 20. Jahrhundert begann man, die Höhle zu erforschen.
Hier gibt es Siphons, vom Wasser ausgewaschene Gänge, Räume, in denen "Makkaroni" von der Decke hängen, Bäche und kleine Seen, jahrtausendealte Stalagmiten und Stalagtiten und dann, im Herzen der Höhle einen vertikalen Schacht von 90 Metern Tiefe.
Für den Besuch der Grotte sind drei Routen von unterschiedlicher Länge und Dauer vorgesehen.
Auf der ersten Route, die etwa eine Stunde in Anspruch nimmt, kann man eine außergewöhnliche Fülle von Kalkkonkretionen unterschiedlicher Farben (Stalagtiten, Stalagmiten, Säulen, Gehänge) bewundern und gelangt dann über eine steile Treppe an den Rand des 50 Meter tiefen Baratro dei Giganti, wo die zweite Route beginnt, die zwei Stunden vorsieht.
Nun geht es hinab in die Sala delle Voci ("Raum der Stimmen"), in der unheimliche akustische Phänomene entstehen, und dann weiter zum Salone dell’Acheronte, wo aus drei kleinen Wasserläufen ein unterirdischer Fluss wird, während der Rückweg durch einen Gang mit kleinen grauen Konkretionen führt, die an einen Tannenwald erinnern.
Die dritte Route dauert drei Stunden und führt darüber hinaus in einen Bereich mit zahlreichen, sehr reinen Kalkkonkretionen, von denen viele aus dem Wasser hervorgegangen sind, das auf die Stalagmiten tropft. Der Weg führt an den steilen Wänden eines eindrucksvollen, fast 90 Meter tiefen Schachts entlang, in dem sich bei Hochwasser bis heute ein kräftiger Wasserfall bildet, und erreicht schließlich einen engen unterirdischen Canyon.