Die Horti Leonini sind ein großartiges Beispiel für einen klassischen italienischen Garten, der um 1580 von Diomede Leoni angelegt wurde, nach dem er auch benannt ist.
Leoni war ein Kenner der Kunst der Antike und der Renaissance, der im Auftrag der Medici Kunstwerke in römischen Kreisen kaufte: Francesco I. de' Medici selbst schenkte ihm ein Stück Land im Herzen von San Quirico d'Orcia, wo die Horti, die noch heute ihr ursprüngliches Aussehen bewahren, später entstehen sollten.
Die Gärten sind in zwei Bereiche unterteilt: Der untere, rautenförmige Bereich ist von Mauern und beschnittenen Steineichen umgeben und besteht aus dreieckigen Blumenbeeten, die von einer doppelten Buchsbaumhecke umrandet sind. In der Mitte befindet sich eine dem sienesischen Künstler Bartolomeo Mazzuoli zugeschriebene Skulptur, die Cosimo III. de' Medici (1688) darstellt.
In dem anderen Bereich befindet sich der Kopf des Janus Bifrons, eine Skulptur aus römischer Zeit, die symbolisch an der Grenze zwischen dem wilderen und dem geometrischeren Teil des Gartens steht. Eine Travertin-Treppe führt zum oberen Platz, auf dem einst der mittelalterliche Cassero-Turm stand, der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde und von dem heute nur noch die Ruinen übrig sind. Schließlich führt die Allee auf der linken Seite der Mauern zu einem kleinen, mit Rosenstöcken bepflanzten Bereich.
Seit 1971 findet in den Gärten die Skulpturenausstellung „Forme nel Verde“ (Formen im Grünen) statt, eine Veranstaltung von internationaler Bedeutung, die nicht nur die großen Namen der zeitgenössischen Bildhauerei zusammenbringt, sondern auch junge Künstler vorstellt.
Die Horti Leonini, ein prächtiges Zeugnis der Kunst des 16. Jahrhunderts, tragen noch heute dazu bei, Diomede Leoni zu einem der berühmtesten Namen der toskanischen Renaissance zu machen.