Villa Paulina Bonaparte aus dem 19. Jahrhundert, die auch „Il rifugio di Venere“ („Der Zufluchtsort der Venus“) genannt wird, erhebt sich im Herzen Viareggios und wurde an dem Punkt errichtet, an dem das Meer, der Legende nach, den Körper Percy Bysshe Shellys zurückgab. Paolina, die Schwester Napoleons, die die Dichtkunst Shellys liebte, gab den Bau der Villa in Auftrag und ließ sich hier um die Mitte des 19. Jahrhunderts nieder.
Die Villa von Viareggio war der letzte und ein überaus diskreter Wohnsitz der Bonaparte und gab in der Bescheidenheit der Anlage und in der nüchternen Eleganz der Einrichtung, den edlen Geschmack der Pauline wieder, die hier, vor ihrem schmerzhaften Umzug nach Florenz, ihre letzten Lebensjahren verbrachte. Nicht zu vergleichen mit dem Prunk Paris, aber nicht ganz ohne Preziositäten, stellte die Villa einen Ort der Kultur dar, ist aber zugleich ein Rückzugsort, der für Paolina notwendig war, um den Tod ihres geliebten Bruders Napoleon zu assimilieren; so entstand die Anordnung der Räumlichkeiten, die das obere Stockwerk für die diskreteren Wohnräume der Prinzessin, mit ihrem dekorativen Geschmack, der im Stil Paris, romantische Putten, Szenen aus dem Orlando Furioso (Der rasende Roland), Girlanden und falsche Vorhängen abwechselt, vorsah.
Die Villa ist heute Sitz der städtischen Museen, in der sich die monumentalen Säle der Villa Paolina befinden, das Museo Archeologico e dell'Uomo „Alberto Carlo Blanc“, in dem Zeugnisse aus der Vorgeschichte vorgestellt werden die aus verschiedenen Gebieten der nördlichen Toskana stammen, wie zum Beispiel steinerne Manufakturen und Tonwaren aus dem Neolithikum, aber auch das Atelier Alfredo Catersini und das Museum der Musikinstrumente Giovanni Ciuffreda.
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