Die Geschichte von Castelnuovo Berardenga ist eng mit dem Kult der Madonna del Patrocinio verbunden. Schon 1367 wird der Madonna für die Festungen gedankt, welche die Sienesen errichtet hatten, um den Ort vor den Plünderungen während der Kämpfe zwischen Florenz und Siena zu schützen. Der Heiligen Jungfrau werden einige Wunderheilungen zugeschrieben, und in jüngerer Zeit der glückliche Fehler einer Militärkarte, dank der 1944 ein großes englisches Truppenkontigent in das Gebiet kam, das den Ort von den Deutschen befreite, bevor diese, wie vorgesehen, Minen zur Explosion bringen konnten.
Die 1680 erbaute Wallfahrtskirche zeichnet sich durch eine Fassade mit Giebeldach aus, die im unteren Teil mit Travertin verkleidet und im oberen verputzt ist. Sie hat einen Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes und am Querschiff öffnen sich Kapellen. Das Deckengewölbe ruht auf Wandpfeilern, über denen sich Rundbögen erheben. Von besonderem Interesse sind auch die hölzerne Drehtür, eine stuckverzierte Brüstung, die Balustrade aus Travertin und der schöne Altar mit dem Bild der Madonna mit Kind aus Terrakotta. Das zutiefst verehrte Bildnis, das in der Kirche aufbewahrt wird, gehörte einst zu einer "Maestà".