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Kirche San Bartolomeo in Pantano

church
Religiöse Stätten

Die Kanzel von Guido da Como und der Bartholomäusmarkt

Die Kirche San Bartolomeo ist langobardischen Ursprungs und weist heute den Stil und die Merkmale auf, die auf die Erweiterungsarbeiten von 1159 zurückgehen. Die romanische Fassade wird durch fünf Scheinarkaden und drei Portale geprägt. In der Mitte befindet sich ein Architrav mit einem Hochrelief mit Christus und den zwölf Aposteln, das von dem im 12. Jahrhundert in Pistoia tätigen Bildhauer Gruamonte (1167) geschaffen wurde. Das dreischiffige Innere weist Säulen mit Kapitellen auf, die anthropomorphe, zoomorphe und phytomorphe Motive zieren.

Die Kanzel, ein Werk des Bildhauers Guido da Como, stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Sie hat eine viereckige Form und ist mit in Flachrelief gemeißelten Bildern verziert, die vier Szenen aus dem Evangelium darstellen. Die Kanzel ruht auf einer Säule, die auf dem Rücken eines gebückten Mannes und auf zwei Säulen tragenden Löwen steht, von denen einer einen Basilisken in seinen Pranken hält, während der andere eine Löwin darstellt, die ein Löwenjunges säugt. Im Presbyterium befindet sich das Fragment eines Freskos, das den Apostel Bartholomäus darstellt, der ein Buch in der linken Hand hält. Das Bildwerk wird einer unbekannten Florentiner Schule des 13. Jahrhunderts zugeschrieben.

Jedes Jahr am 24. August findet der traditionelle Markt des Heiligen Bartholomäus, dem Schutzpatron der Kinder, statt, bei dem man an dem Ritual der Ölsegnung teilnehmen und anschließend die so genannte Salbung empfangen kann, die als gutes Omen vor allem für die Kleinen gilt. Während des Marktes sind der Platz um die Kirche San Bartolomeo und die umliegenden Straßen mit Ständen mit Spielen und Süßigkeiten geschmückt, darunter die Corona di San Bartolomeo, eine Kette aus Mürbegebäck (genannt „pippi“), sowie die berühmten Konfekte aus Pistoia, Bonbons und Pralinen, der typischen Süßware des Bartholomäusmarktes.

Die Kirche ist auch Zielpunkt des Cammino di San Bartolomeo, einem Pilgerweg, der von Fiumalbo aus über die Dörfer Cutigliano, Torri di Popiglio, San Marcello Pistoiese und das Naturschutzgebiet Acquerino-Cantagallo zu jenen Orten führt, die dem Kult des Heiligen gewidmet sind.

Interessant ist die Verwendung von Säulen, Bögen, gemeißelten Reliefs in den Architraven und vor allem die Zweifarbigkeit der Fassaden der romanischen Kirchen von Sant'Andrea, San Bartolomeo, San Pier Maggiore und San Giovanni Fuorcivitas, die die wichtigsten Beispiele für die „Pistoieser Romanik" sind.

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