Kirche San Francesco in Pistoia
Der Sakralbau beherbergt wertvolle Fresken, die das Leben des Heiligen darstellen
Armut, Demut, Brüderlichkeit - die franziskanischen Ideale spiegeln sich in einem nüchternen und strengen Lebensstil sowie im Stil der Kirche San Francesco im Herzen der Stadt Pistoia wider. Streng und nüchtern steht sie feierlich auf dem gleichnamigen Platz, der heute auch als Piazza Mazzini bekannt ist und Schauplatz wichtiger historischer Ereignisse der Stadt war.
Mit dem Bau der Kirche wurde 1289 begonnen, und zwar auf einem kleinen, dem Heiligen Kreuz geweihten Kloster, das bereits an dieser Stelle existierte und in dem sich die Franziskanermönche in der ersten Hälfte desselben Jahrhunderts niedergelassen hatten. 1220 soll Franz von Assisi nach Pistoia gekommen sein und wurde der Überlieferung nach im Pfarrhaus von San Vitale aufgenommen. Heute ist sie Sitz der gleichnamigen Pfarrei der Priester des Heiligsten Herzens Jesu, auch bekannt als Priester von Bétharram.
Die Kirche San Francesco hat eine mit grünen und weißen Marmorstreifen bedeckte Giebelfassade, die durch das zentrale Portal und die runde Rosette unterbrochen wird; der Grundriss ist ein lateinisches Kreuz mit einem einzigen Schiff und zeigt einfache Elemente, die an den gotischen Stil erinnern.
Das Innere weist dekorative Fresken in der Hauptkapelle auf, die die Geschichten des Heiligen Franziskus darstellen und an Szenen aus der Oberen Basilika von Assisi erinnern, die um die Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden sind und Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt wurden. Diese hervorragend ausgeführten Fresken sind eines der seltenen Beispiele toskanischer bildender Kunst, zeigen Einflüsse von jenseits der Grenze und stammen vermutlich von dem aus Bologna stammenden Maler Dalmasio Scannabecchi.
In den anderen Kapellen befinden sich ebenfalls wunderschön gearbeitete Fresken und eine herrliche Pfeifenorgel aus dem späten 19. Jahrhundert, die Anfang der 2000er Jahre in der Kirche San Francesco aufgebaut wurde und das Querschiff auf nüchterne Weise bereichert.
