Die Kirche S. Giovanni Battista entstand aus einem ursprünglich für militärische Zwecke genutzten Gebäude, das im Mittelalter für die Lagerung von Waffen und Geschützen genutzt wurde. Das Gebäude liegt im mittelalterlichen Zentrum der Stadt direkt an der Stadtmauer und geht auf das 16. Jahrhundert zurück.
Über dem Eingangsportal befindet sich ein frühmittelalterliches Flachrelief mit den Symbolen der Evangelisten. Der Dachstuhl der Kirche liegt direkt auf dem Wehrgang der Stadtmauer auf. Der Glockenturm wurde hingegen erst Anfang des 20. Jahrhunderts nach einem Entwurf von Lorenzo Porciatti im neogotischen Stil errichtet und weist maurische Stilelemente auf.
Im Inneren der Kirche S. Giovanni Battista befindet sich ein wertvoller silberner Reliquienschrein aus dem 17. Jahrhundert. Außerdem werden hier die Überreste (Teile der Arme und Beine) des Stadtpatrons Wilhelm von Aquitanien (auch Wilhelm „von Malavalle“ genannt) aufbewahrt.
Die Herkunft dieses Heiligen ist nicht sicher belegt und verliert sich zwischen Geschichte und Legende. Laut seiner ersten Lebensgeschichte, die von seinem Schüler Albert verfasst wurde, war Wilhelm ein Ritter aus einem aquitanischen Adelsgeschlecht, der vom Papst wegen seines liederlichen und sündhaften Lebensstils aus der Kirche verbannt wurde, woraufhin er von Gewissensbissen geplagt ein Leben in Buße führte.
Nach der Begegnung mit dem Hl. Bernhard von Clairvaux vollzog sich die eigentliche Bekehrung, nach der sich der Hl. Wilhelm in das Einsiedlerleben zurückzog und einer weiteren strengen Buße unterwarf: „er trug auf der bloßen Haut eine eiserne Rüstung und hatte die Glieder über einem Büßergürtel in Ketten gebunden“ (Alberto).
Sicher überliefert ist, dass Wilhelm infolge des harten Fastens am 10. Februar 1157 in Malavalle starb, wo eine Legende erzählt, er habe den Drachen getötet, der im umliegenden Waldgebiet Angst und Schrecken verbreitete.