Die romanische Kirche San Lorenzo in Ponte wurde im 13.Jh. vermutlich auf den Resten eines älteren Gebäudes errichtet und gehört zu den ältesten Sakralbauten von San Gimignano. Der Beiname „in Ponte“ stammt vermutlich daher, dass sie einst in der Nähe einer Zugbrücke stand, über die man die Piazza della Cisterna von der Burg des Bischofs von Volterra erreichen konnte.
Seit dem Anfang des 14. Jahrhunderts war sie an der linken Seite mit einem kleinen Portikus oder möglicherweise auch nur einer einfachen Überdachung versehen, um das Fresko der Madonna mit Kind in Herrlichkeit vor Witterungseinflüssen zu schützen. Der Körper der Jungfrau, das Jesuskind und der Kranz der Engel in Herrlichkeit wurden im 15. Jahrhundert neu gemalt, während das Gesicht der Madonna von Simone Martini stammt, einem der bedeutendsten Vertreter der sienesischen Gotik.
Die tiefe Verehrung des Heiligenbilds durch die Bevölkerung war vermutlich Anfang des 15. Jahrhunderts der Grund dafür, dass an der gesamten Seite der Kirche ein Portikus errichtet wurde, so dass direkt daneben im Laufe der Jahre ein weiteres Oratorium entstand.
Sowohl die Kirche als auch der Portikus sind mit Fresken ausgemalt, die in den frühen zwanziger Jahren des 15. Jahrhunderts von dem Florentiner Maler Cenni di Francesco di ser Cenni geschaffen wurden. Der Freskenzyklus beschreibt das überirdische Leben des Hl. Laurentius, Schutzpatron der Kirche, der die Seelen aus dem "Fegefeuer" retten konnte. Er ist voller interessanter Details, die basierend auf den Themen von "Hölle", "Fegefeuer" und "Paradies" die überirdische Welt darstellen.