Wenige Kilometer von Poggio a Caiano entfernt - in den Medici-Stallungen der gleichnamigen Medici-Villa - ist das Museo Soffici ganz Ardengo Soffici (1879-1964) gewidmet, einer Referenzfigur der italienischen Kultur des 20. Jahrhunderts.
Das 2009 eingeweihte Museum zeigt die Werke von Ardengo Soffici anhand eines Rundgangs, der die wichtigsten Lebensabschnitte des Künstlers umfasst.
Als Maler, Dichter, Erzähler, Literaturkritiker und Essayist erforschte Ardengo Soffici die wichtigsten Phasen der stilistischen und bürgerlichen Entwicklung eines Europas, das vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1940er Jahre Schauplatz dramatischer Ereignisse und sozialer Veränderungen war.
Die Scuderie, in denen sich das Museum befindet, wurden um 1548 nach einem Entwurf von Niccolò Tribolo, einem Architekten, der Experte für die Gärten der Medici war, als Stallungen erbaut: Im Erdgeschoss ist die faszinierende ursprüngliche Struktur noch zu erkennen, wo die antiken Eisenringe, mit denen die Zügel der Pferde an den Säulen befestigt wurden, immer noch zu sehen sind.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Scuderie Medicee als Handwerksbetriebe und in den oberen Stockwerken als Privatwohnungen genutzt.
Die Gebäude wurden 1978 durch einen Brand stark beschädigt und nach einer sorgfältigen Restaurierung am 21. Oktober 2001 offiziell eingeweiht. Im Erdgeschoss befinden sich die Bibliothek, einige städtische Büros und ein großer Ausstellungssaal für Wechselausstellungen, die thematisch mit dem Museum verbunden sind.
Heute sind die Räume der Gemäldegalerie um einen großen Glaskasten herum angeordnet, der als Oberlicht dient.
Im Jahr 1900 ging Soffici nach Paris und kehrte 1907 mit einem umfangreichen künstlerischen Hintergrund nach Italien zurück: Picasso, Braque sowie Apollinaire sind nur einige der großen Persönlichkeiten, denen er begegnete und von denen er beeinflusst wurde.
Mehr als fünfzig emblematische Werke sind in den Räumen des Museums ausgestellt und führen den Besucher durch die Phasen, die der Künstler durchlebte: seine französische Ausbildung, der Kubismus, der Futurismus, die Erfahrung des Krieges, die so genannte Rückkehr zur Ordnung, die plastischen Werte, der synthetische Realismus, die Landschaft, die Tradition und die Moderne, die in seiner künstlerischen Vision vereint sind.
Die Tätigkeit des Museums zielt daher darauf ab, Dokumente über die zahlreichen Begegnungen des Künstlers zu sammeln und sie in das 20. Jahrhundert einzuordnen.