Erhabene Gipfel mit einer unglaublichen Aussicht auf das Meer, eine zerklüftete Morphologie, tiefe Täler, spektakuläre Höhlen und Seen von unglaublichem Grün: Die Apuanischen Alpen, die sich nur wenige Kilometer von der Küste der Versilia entfernt bis auf fast zweitausend Meter erheben, sind ein faszinierendes Naturschauspiel.
Seit 1985 stehen die Apuanischen Alpen unter dem Schutz des gleichnamigen Regionalparks, der 2011 in das Globale Geopark-Netzwerk der UNESCO (Global Geoparks) aufgenommen wurde. Auch das Europäische Netzwerk Natura 2000 schützt diese Berge, die die größte Artenvielfalt der Toskana bewahren. Der Park erstreckt sich zwischen der Versilia, an der maritimen Seite der Apuanischen Alpen, der Garfagnana, der Binnenseite, und der Lunigiana im Norden.
Die geografische Lage und die unterschiedliche Beschaffenheit der Felsgesteine sind ausschlaggebend für die hier vorhandenen Lebensräume mit einer großen Artenvielfalt von Flora und Fauna. Zahlreiche seltene botanische Arten, wie die Globularia, die Santolina und die Pinguicola apuana, können in der Natur oder im Botanischen Garten Ansaldi-Pellegrini, einem wunderbaren Alpengarten in Pian della Fioba, in der Gemeinde Massa, bewundert werden.
Auch die Fauna ist mit Arten von besonderem Interesse für den Naturschutz vertreten, darunter die Alpenkrähe (Symbol des Parks), der Wolf und der Steinadler.
Die Apuanischen Alpen bewahren einen einzigartigen und besonders eindrucksvollen Untergrund: Es wurden mehr als 1.300 Höhlen gezählt, die im Laufe von Hunderttausenden von Jahren durch die Wirkung des in die Spalten des Kalkgesteins eindringenden Wassers entstanden, das dort spektakuläre Schächte, Tunnel, Säle und Konkretionen gebildet hat.
Drei touristische Komplexe sind für Führungen geöffnet: das Antro del Corchia in Levigliani, die Grotte del Vento (Höhlen des Windes) in Fornovolasco und die Grotte di Equi (Höhlen von Equi) in Equi Terme.
Zu den Naturraritäten gehört der Monte Forato mit seinem großen natürlichen Bogen - einem der größten Italiens - der die beiden Gipfel verbindet und sowohl von der Versilia wie von der Garfagnana aus zu sehen ist: an einigen Tagen des Jahres kann man von den Dörfern Volegno und Pruno in der Gemeinde Stazzema aus die Sonne durch den Bogen aufgehen sehen.
Spektakulär sind auch die Marmitte dei Giganti, tiefe, mehr oder weniger zylindrische Hohlräume, die von den Sturzbächen senkrecht in den Kalkstein gegraben wurden. Die berühmtesten sind die des Sturzbachs Anguillara am Monte Sumbra.
Die Apuanischen Alpen sind sehr wasserreich und es gibt zahlreiche Stauseen, die zur Erzeugung von Energie geschaffen wurden und heute beliebte Ausflugsziele sind, wie der Lago di Vagli, in dem das Dorf Fabbriche di Carreggine versank, als 1946 der Stausee angelegt wurde.
An den Ufern des Sees von Isola Santa dagegen liegt eine faszinierende, teilweise verlassene Ortschaft.
Die Besucherzentren des Parks, in denen Informationen und Dienstleistungen zur Verfügung stehen, befinden sich in Equi Terme in der Lunigiana, in Bosa di Careggine in der Garfagnana, in Massa und in Seravezza. Im Zentrum von Equi Terme befindet sich auch das Apuangeolab, ein interaktives Museum für Geowissenschaften.