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Pfarrkirche S. Giovanni Battista Decollato in Montemurlo
Photo © Sailko
Photo © Sailko

Pfarrkirche S. Giovanni Battista Decollato in Montemurlo

church
Religiöse Stätten

Zeugnis vergangener Zeiten auf der zentralen Piazza der Stadt

Die Kirche S. Giovanni Battista Decollato in Montemurlo hat eine so alte wie umstrittene Geschichte. Erste Hinweise darauf finden sich, als Otto III. anlässlich seiner Kaiserkrönung im Jahr 995 den ersten Italienzug in Richtung Rom unternimmt, und 998 Bischof Antonino di Pistoia die Besitztümer nun auch offiziell überträgt, wozu auch besagte Kirche zählt.
 
Diese zeichnet sich durch eine schlichte Struktur aus: ein Kirchenschiff mit Hochaltarraum und Chorgestühl, das Mitte des letzten Jahrhunderts umgebaut wurde. Ursprünglich handelte es sich bei dem Gotteshaus um ein kleines Bauwerk, erst im Laufe des 16. Jahrhunderts gab es erste Maßnahmen zur Erweiterung durch den Humanisten Bartolomeo Fonzio – von 1494 bis 1520 Pfarrer in Montemurlo –, der das Pfarrhaus errichten ließ sowie den an die Kirche angrenzende Kreuzgang mit seinen Rundbögen und Säulen inklusive der mittlerweile zugemauerten korinthischen Kapitellen.
 
Francesco Granacci, Madonna mit Kind
Francesco Granacci, Madonna mit Kind
 
Die Kirche "beschützt" ein imposanter Kampanile, der ursprünglich ein Wachturm war und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, im Laufe der vom Pfarrer Fonzio durchgeführten Arbeiten, auf allen Seiten mit zweibogigen Fenstern versehen wurde, über denen sich kleine, aus Ziegelsteinen gemauerte Bögen wölben. Das großzügige Fenster wird von achteckigen Säulen getragen, während die Kämpfer der Bögen, die den Turm abschließen, ein gezahnter Sims schmückt, der auch das Dach säumt. Man betritt die Kirche durch einen Portikus, der im Laufe des 17. Jahrhundert hinzugefügt wurde und sich durch Pfeiler aus Ziegelsteinen mit ionisch inspirierten Kapitellen auszeichnet.
 
In der Kirche mit hölzernem Dachstuhl befinden sich vier Altäre mit Ädikula, darunter einer aus dem 16. Jahrhundert, der den anderen aus dem 18. Jahrhundet als Vorbild diente. Die Altäre und die Wände des Presbyteriums schmücken wunderschöne Werke von Francesco Granacci, Giovanni Stradano, Matteo Rosselli und Giacinto Fabroni.
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