Der Domplatz in Pisa ist ein Meisterwerk des kreativen Denkens und einer der schönsten Plätze der Welt, seit 1982 zählt er zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Wegen der außergewöhnlich vielen und perfekt harmonierenden Bauten, wurde der Platz vom Dichter Gabriele d’Annunzio in „Platz der Wunder“ umgetauft.
Der Dom, der Schiefe Turm, das Baptisterium und der Friedhof Camposanto Monumentale stehen auf einem weitläufigen grünen Rasenplatz und erstrahlen in architektonischer Perfektion und Schönheit, in der sich die pisanische Romanik harmonisch mit klassischen, frühchristlichen, lombardischen und orientalischen Motiven vereint.
Der Dom Santa Maria Assunta ist ein Meisterwerk der romanischen Architektur. Er bezeugt den Reichtum und das Ansehen der Seerepublik Pisa während ihrer Blütezeit.
Im Inneren findet man unter anderen Kunstwerken die Kanzel von Giovanni Pisano, auf der einige Szenen aus dem Leben Christi abgebildet sind. Sie gilt wegen der raffinierten architektonischen Struktur und des komplexen Figurenschmucks als Meisterwerk der gotischen Bildhauerei Italiens.
Die Bauarbeiten am Battistero di San Giovanni, in dem auch Galileo Galilei getauft wurde, begannen im Jahr 1153 unter der Leitung des Architekten Diotisalvi und wurden erst nach einem Jahrhundert von Nicola und Giovanni Pisano vollendet, wodurch sich gotische Einflüsse in die pisanische Romanik mischen.
Mit einem Umfang von 107,24 Metern ist es das größte Baptisterium Italiens und der Welt. Das Innere wurde absichtlich leer gelassen und zeichnet sich durch eine hervorragende Akustik und einen außergewöhnlichen Echo-Effekt aus.
Hier findet man die sechseckige Kanzel von Nicola Pisano, auf der das Leben Christi und das Jüngste Gericht abgebildet sind.
Der berühmte, 56 Meter und acht Stockwerke hohe Schiefe Turm zieht jedes Jahr unzählige Touristen und Kunstliebhaber an, denn durch seine Neigung um 4 Grad ist er ein weltweit einzigartige Bauwerk.
Die Neigung wurde durch eine Bodensenkung schon während der ersten Phase der Bauarbeiten verursacht, die 1173 begannen und mit zwei längeren Unterbrechungen circa zweihundert Jahre dauerten.
Auf dem historischen Friedhof befinden sich einige wundervolle spätantike Sarkophage, die im Mittelalter für Bestattungen genutzt wurden und anfangs rund um den Dom aufgestellt waren.
Früher waren die Wände des Bogenganges mit großartigen Fresken bemalt. Die bekanntesten Szenen sind der Triumph des Todes, das Jüngste Gericht und die Geschichten der heiligen Eremiten, die im 14. Jahrhundert vom Florentiner Buonamico Buffalmacco ausgeführt wurden.