Die Piazza del Duomo ist das spirituelle Herz von Florenz und die Seele seiner Altstadt, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Der Ort, an dem einige der wichtigsten Denkmäler der Stadt auf einen Blick bewundert werden können, in einer Konzentration von Geschichte, Kunst und Schönheit, die Ihnen den Kopf verdrehen wird. Denn hier stehen sich der Dom Santa Maria del Fiore mit der Kuppel des Brunelleschi, der Glockenturm von Giotto und das Baptisterium gegenüber, umgeben von historischen Gebäuden und von kleinen und großen Museen.
Die Fläche des heutigen Platzes befand sich auf der Nordseite des römischen Vierecks, außerhalb desselben.
Seit dem frühen Mittelalter wurde der Ort zum religiösen Zentrum der Stadt, mit einer Reihe von Gebäuden, die zusammen die so genannte „heilige Achse“ bildeten: der Bischofspalast, das Baptisterium, ein Krankenhaus, ein Pfarrhaus, ein Friedhof, die Kirchen San Salvatore al Vescovo, San Michele Visdomini und Santa Reparata mit frühchristlichem Ursprung. Der Platz war viel kleiner als heute, mit dem Bischofspalast hinter dem Baptisterium und einem Labyrinth von Gassen hinter den Denkmälern.
Ende des 13. Jahrhunderts wurden zahlreiche Häuser abgerissen, um Platz für die neue Kathedrale und den Glockenturm zu schaffen. In nachfolgenden Jahrhunderten wurde auch die Piazza San Giovanni (der „offizielle“ Name für den Platz um das Baptisterium) erweitert.
Die Kathedrale Santa Maria del Fiore, der Glockenturm von Giotto, das Baptisterium und das Museo dell'Opera del Duomo, das von der Piazza Duomo Nr. 9 aus zugänglich ist, bilden zusammen den Komplex Santa Maria del Fiore: mehr als 700 Jahre Geschichte und Schönheit auf einem einzigen Platz.
Die Kathedrale wurde von Arnolfo di Cambio auf einem bereits bestehenden Gebäude geplant und ist ein Beispiel für die italienische Gotik. Sie wurde 1367 fertiggestellt und nach dem Vorbild des Baptisteriums mit farbigem Marmor verkleidet, mit Ausnahme der Fassade, die unvollendet blieb und erst im 19. Jahrhundert ihr heutiges Aussehen erhielt. Im Inneren befinden sich bedeutende Kunstwerke: die beiden freistehenden Fresken, die die Reiterdenkmäler der Söldner Giovanni Acuto und Niccolò da Tolentino darstellen und von Paolo Uccello (1436) bzw. Andrea del Castagno (1456) angefertigt wurden; die acht Glasfenster, die zwischen 1434 und 1445 nach Entwürfen einiger der größten Künstler der florentinischen Renaissance verwirklicht wurden; die Fresken von Giorgio Vasari und Federico Zuccari, die das Innere der Kuppel des Brunelleschi zieren. Die bis heute größte gemauerte Kuppel, die je gebaut wurde, ist ein Beispiel für Eleganz und Genialität und bietet aus einer Höhe von über 90 Metern einen der schönsten Ausblicke auf die Piazza Duomo und die gesamte Stadt.
Den gleichen atemberaubenden Blick hat man von der Spitze des Glockenturms von Giotto, einem weiteren prächtigen Zeugnis der florentinischen Gotik des 14. Jahrhunderts. Die Außendekoration stellt einen der komplexesten Figurenzyklen des Mittelalters dar, ein Werk von Florentiner Meistern wie Andrea Pisano, Donatello und Luca Della Robbia.
Das Baptisterium San Giovanni, eines der ältesten Gotteshäuser von Florenz, zeichnet sich durch eine faszinierende geometrische Struktur mit achteckigem Grundriss aus, ist vollständig mit weißem und grünem Marmor aus Prato verkleidet und wird durch drei prächtige Portale aus vergoldeter Bronze bereichert (die Originale befinden sich heute im Museo dell'Opera del Duomo). Im Inneren schmückt ein außergewöhnliches Mosaik die Decke.
Im Museo dell‘Opera del Duomo ist die weltweit größte Sammlung von Skulpturen aus dem Mittelalter und der florentinischen Renaissance erhalten, mit Meisterwerken der größten Künstler dieser Zeit. In der Sala de Paradiso befindet sich eine lebensgroße Nachbildung der Fassade des Doms, die von Arnolfo di Cambio im Jahr 1296 entworfen, nie vollendet und schließlich 1587 abgebaut wurde.
Hier die Gebäude mit Blick auf die Piazza Duomo, auf die man im Uhrzeigersinn stößt, wenn man vom Eingang des Museo dell'Opera del Duomo, an der Rückseite des Doms, aus beginnt.
Das erste ist Palazzo Guadagni Sacrati Strozzi als eine der bedeutendsten Ausdrucksformen der florentinischen Gebäudearchitektur des Barockzeitalters, mit Innenräumen, die reich an Fresken und feinen Dekorationen sind. Seit 1988 ist es der Sitz der Präsidentschaft des Rates der Region Toskana.
An der Südseite der Kathedrale befinden sich die Palazzi dei Canonici, ein Komplex aus drei Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert, die nach dem Abriss alter Gebäude zur Erweiterung des Platzes errichtet wurden. Die Fassade des Hauptgebäudes ist leicht an den beiden Nischen zu erkennen, in denen sich die Statuen befinden, die die Architekten der Kathedrale - Arnolfo di Cambio und Filippo Brunelleschi - darstellen, beide Werke von Luigi Pampaloni.
Die Krankenwagen, die in der Regel direkt davor geparkt sind, weisen auf den Palazzo della Misericordia (oder Palazzo degli Uffiziali dei Pupilli) hin, der seit 1576 Sitz der Venerabile Arcicompagnia della Misericordia di Firenze ist, einer alten Kongregation, die 1244 gegründet wurde, um Kranke zu pflegen und Tote zu bestatten und noch heute aktiv ist. Im Inneren befinden sich ein Oratorium und das neue Museo della Misericordia: ein Rundgang mit 14 Räumen, der die Geschichte der Bruderschaft und ihre Verbindung zu Florenz anhand von Archivdokumenten, Kunstgegenständen aus Nachlässen und Schenkungen sowie Filmen veranschaulicht.
An der Ecke mit der Via Calzaiuoli befindet sich der ehemalige Sitz der Compagnia della Misericordia, der nach einer Reihe von Wechselfällen in den Besitz der Compagnia del Bigallo überging. Der Palast mit seiner Loggia beherbergt heute das Museo del Bigallo.
An der Seite des Baptisteriums erhebt sich der imposante Palazzo Arcivescovile, die Residenz des Erzbischofs von Florenz und Sitz der Diözesankurie, ein monumentales Gebäude, das zum nationalen Kulturerbe gehört. Ursprünglich bestand der Palast aus zwei Gebäuden - dem „Vescovado Nuovo“ an der heutigen Stelle und dem „Vescovado Vecchio“ in der Nähe des Baptisteriums -, die durch die Via dell'Arcivescovado getrennt und durch eine Überführung verbunden waren. Der alte Bischofspalast wurde 1533 durch einen Brand weitgehend zerstört. Sein Wiederaufbau (1573 - 1584) geht auf die Initiative von Alessandro Ottavio de'Medici (der spätere Papst Leo XI.) und die Arbeit des Architekten Giovanni Antonio Dosio zurück. Die Ende des 19. Jahrhunderts durchgeführte „Sanierung“ der Florentiner Altstadt führte schließlich zu ihrem Abriss, zum Verschwinden der Via dell'Arcivescovado und zur Verbreiterung des Platzes.
Der Palazzo Gondi, Nummer 12r, beherbergt ein kleines Unternehmensmuseum, das Torrini-Museum, das der Geschichte der Goldschmiede Torrini (1369) gewidmet ist: um die 200 wertvollen Gegenstände, eine Sammlung von Taschenuhren, Fotos, Zeichnungen und seltene Dokumente, darunter die Originalausgabe der Abhandlungen über die Goldschmiedekunst von Benvenuto Cellini aus dem Jahr 1568.
Ein letztes Kuriosum: An der Fassade des Palazzo Naldini, an der Ecke zur Via dei Servi, erinnern eine Tafel und eine Büste daran, dass sich hier „die Werkstätten des größten Bildhauers“ befanden, womit Donatello gemeint ist.
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