Das Stadttor Porta all’Arco war Teil der antiken etruskischen Stadtmauer von Volterra. Es wurde zwischen dem 4. und 3. Jh. v.Chr. errichtet und blieb mit seiner majestätischen Erhabenheit bis in die heutige Zeit bewahrt. Seine Besonderheit besteht auch darin, dass man drei unterschiedliche Steine verschiedener Farbtöne für den Bau verwendete: gelb für die Tragstruktur, grau für den Bogen und dunkelgrau für die drei rätselhaften Figurenköpfe.
Genau sie verleihen dem Tor seine besondere Faszination. Daher ranken sich darum auch verschiedene Legenden und Interpretationen: einige sind überzeugt, dass es sich um Jupiter, Juno und Minerva handelt, andere meinen, in ihnen Castor und Pollux zu erkennen, während eine weitere Theorie bezweifelt, dass es sich um menschliche Gestalten handelt und sie für Löwen hält, die über Volterra Wache halten. Von den verschiedenen Theorien basieren einige auf historischen Tatsachen, während andere der freien Phantasie entspringen. Dazu gehört auch eine nach dem Erscheinen der Literatursaga Twilight aufgekommene Version, nach der die Figuren die drei Vampire aus dem Buch darstellen, die sich in der Stadt verstecken.
Diese über die Jahrhunderte erhaltene magische Aura ist auch durch die ereignisreiche Geschichte des Stadttors bedingt, das im Laufe der Zeit Schauplatz zahlreicher Kämpfe war. Eine Belagerungsszene ist bereits auf einer Urne des 1. Jh.s n.Chr. abgebildet, die heute im Museum Guarnacci aufbewahrt wird. Das Tor war aber auch im Zweiten Weltkrieg in Gefahr. Nachdem sie von der bevorstehenden Ankunft der Alliierten erfahren hatten, drohten die Deutschen, das Tor in die Luft zu sprengen. Daher mauerten die Stadtbewohner in nur einer Nacht das Tor komplett mit Pflastersteinen ein, auch wenn sie wussten, dass sie damit die Befreiung der Stadt verzögerten. Dank ihres mutigen Handelns konnte das Stadttor jedoch gerettet werden.