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Die mittelalterliche Burg von Prato
Photo © A. Pagliai
Photo © A. Pagliai

Stadtmauer von Prato

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Monumente

Nach der ersten städtischen Siedlung, die aus Borgo al Cornio und Borgo al Prato bestand, war es notwendig, eine Ringmauer zu errichten, um diesen neuen Ort zu verteidigen

Die Ringmauer von Prato (begonnen um 1175 und abgeschlossen 1196) bestand aus rechteckigen Blöcken aus Pietra Alberese, war mit Türmen und Wehrerkern versehen und besaß acht Tore. Unweit der wichtigsten Tore garantierten die Zugbrücken über den Gräben den Durchgang in und aus der Stadt.

Der erste Mauerring verlief viereckig. Zuerst wurden nach einer im Mittelalter gängigen Technik die Tore entlang der Gräben errichtet, wo die Zugbrücken angebracht wurden. und dann die Mauer, die alle bereits errichteten Tore vereinte. 

Der Mauerring aus dem 14. Jahrhundert

Infolge der Expansion der Viertel außerhalb des zweiten Mauerrings war es erforderlich neue Festungsbauten zu realisieren. So wurde der erste Mauerabschnitt errichtet, der sich entlang der gesamten Länge des Mercatale erstreckte. Der zweite Mauerabschnitt, der 1332 abgeschlossen wurde, erstreckte sich bis zur Porta Gualdimare. Wahrscheinlich gingen dem Bau unabhängig die beiden Enden der Mauern auf den Bisenzio voraus (nördliche Seite bis zur Porta Gualdimare und östliche Seite bis zur Rocca Nuova).

Zwischen 1338 und 1351 wurde die Mauer zwischen der Porta Gualdimare, der Porta S. Trinita und einer Burg an dem Punkt errichtet, wo der „Cassero“ war. Nach der Pest im Jahr 1348 unterbrach die Gemeinde Prato die Errichtung  des fehlenden Mauerabschnitts, das 1382 auf ausdrückliche Anordnung der Gemeinde Florenz, der Prato unterlag, fortgesetzt wurde.  

Der Cassero

Der ursprüngliche „Corridore del Cassero“ (Burggang)  wurde auf Betreiben der Florentiner nach der Unterwerfung Pratos errichtet, um die kleine, von ihnen erbaute Festung hinter der Mauer mit dem östlichen Tor der Burg zu verbinden. Die hohe, zinnenbewehrte Mauer weist eine lange Reihe von Lünettenfenstern auf, die sich mit kleinen rechteckigen Fenstern abwechseln, die in dem Gang für Licht sorgen, der von einem Tonnengwölbe in der Mauer überspannt ist.  Ein weiterer unbedachter Gang führt nach oben.

Die Achtel

Stadtmauer von Prato
Stadtmauer von Prato

Die räumliche Organisation innerhalb der Mauer wurde auch in Prato ursprünglich von den wichtigsten Öffnungen der Ringmauer, die die Stadt umschloss, bestimmt. Die acht Tore (Porta San Giovanni, Porta Tiezi, Porta Capo di Ponte, Porta Corte, Porta Santa Trinita, Porta Fuia, Porta Gualdimare und Porta al Travaglio) unterteilten das Gebiet in acht gleiche Viertel, in die die Stadt geteilt war. Die Unterteilung in „Achtel“ stellt im urbanen toskanischen Kontext der damaligen Zeit eine originelle Note dar. Die Unterteilung erfolgte normalerweise nach  Dritteln (Siena, Volterra und Pisa), Sechsteln (Florenz ab dem 12. Jahrhundert bis 1343) oder nach Vierteln (Pistoia und Arezzo). Um jedoch die lokale Verwaltungsarbeit zu erleichtern, entschied die Gemeinde, die acht Tore paarweise zu verbinden.

Die „Achtel“, die „Viertel“ wurden, waren die folgenden: 

  • Porta San Giovanni und Porta al Travaglio (Viertel Santo Stefano); das Wappen setzte sich aus einem gelben Löwen auf rotem Hintergrund zusammen;
  • Porta Gualdimare und Porta Fuia (Viertel  Santa Maria); das Wappen setzte sich aus einem schwarzen Bären auf gelbem Hintergrund zusammen;
  • Porta Santa Trinita und Porta a Corte (Viertel Santa Trinita); das Wappen setzte sich aus einem roten Adler auf weißem Hintergrund zusammen;
  • Porta Capo di Ponte und Porta Tiezi (Viertel San Marco); das Wappen setzte sich aus einem grünen Adler auf rotem Hintergrund zusammen.
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