Die Heilkräfte des Thermalwassers der San Giuliano Terme waren bereits zu Zeiten der Etrusker und Römer bekannt, als die ersten Anlagen erbaut wurden, um die Thermalquellen zu gesundheitlichen Zwecken zu nutzen.
Der Prachtbau, wie er sich uns heute präsentiert, ist Ergebnis einer Renovierung, dank der das Thermalbad wieder im Glanz des 18. Jahrhunderts erstrahlt, als es noch als Sommerresidenz des Großherzogs Franz Stephan von Lothringen fungierte und zu den beliebtesten Treffpunkten des Adels aus ganz Europa zählte.
In den Sommermonaten fanden sich in Bagni di Pisa regelmäßig Vertreter der Herrschaftshäuser wie der schwedische König Gustav III., der dänische König Christian VII., die Prinzen von England, Ibrahim Pascha sowie Pauline Bonaparte, aber auch berühmte Dichter wie Percy und Mary Shelley, Vittorio Alfieri und Carlo Goldoni ein. Der Legende nach soll genau hier, in Bagni di Pisa, das Monster Frankenstein der blühenden Fantasie Mary Shelleys entsprungen sein.
Die Terme Bagni di Pisa ist nicht nur der ideale Ort, um mit der Heilkraft des Wassers effizient rheumatische, Gefäß- und Atemwegserkrankungen zu bekämpfen, sondern auch um einen erholsamen Urlaub fernab des hektischen Alltags zu verbringen und sich um das eigene Wohlbefinden zu kümmern.
Das Schwefel-Hydrogencarbonat-Calcium-Magnesium-haltige Thermalwasser, das dem Monte San Giuliano mit einer Temperatur von 38 °C entspringt, wird zur Prävention, Heilung und Rehabilitation bei chronischen und degenerativen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Apparats, der Atemwege, der Haut und des Magen-Darm-Trakts empfohlen.
Das Spa ist zum einen unterteilt in die „Bagni di Levante“ (Bäder des Ostens), die sich klassischen Thermalbehandlungen widmen und den Gästen helfen sollen, mithilfe der heilenden Kräfte des Thermalwassers wieder zu Wohlbefinden zu gelangen. Und zum anderen in die „Bagni di Ponente“ (Bäder des Westens). Dabei handelt es sich um ein Wellnesscenter, das von dem Prinzip „Salus per aquam“ – Gesundheit durch Wasser - inspiriert ist und in dem Orient und Okzident in einem farbenfrohen Ambiente voller duftender Essenzen vereint werden, um eine ideale Atmosphäre für ein persönliches Wellnesserlebnis zu schaffen.
Unweit entfernt liegt zudem das zauberhafte Hammam dei Granduchi (Hamam der Großherzoge), eine kleine natürliche Grotte mit einer 40 °C warmen Thermalquelle, in der neben einer in den Fels gehauenen Wanne eine kunstvoll gemeißelte Steinliege dazu einladen, sich zu einem romantischen Dampfbad hinzulegen. Die Grotte erreicht man über einen kleinen Tunnel aus dem 18. Jahrhundert, in dem man durch Entgiften das Gleichgewicht des Körpers wiederherstellen kann.
Das Thermalwasser ergießt sich dabei fortwährend aus einem kleinen Wasserfall und füllt die sanft beleuchtete Steinwanne, in der man ca. 20 Minuten baden sollte.
Wer gerne lustwandelt, findet in Bagni di Pisa den Percorso Vita (Trimm-dich-Pfad) im Inneren des Resorts, der sich durch die Olivenbäume und den botanischen Garten hindurchschlängelt und zum Café House führt, einem Kaffeehaus in den Hügeln Pisas, wo die habsburgische Kaiserin Maria Theresa mit Vorliebe saß und Gedichte las.