Villa Mansi, eines der bedeutendsten Bauwerke des 17. Jahrhunderts in der Umgebung von Lucca, befindet sich in Segromigno, einem Ortsteil der Gemeinde Capannori. Sie gehörte der reichen Familie Mansi, die sie im 17. Jahrhundert von den Cenami kaufte und daraufhin umbauen ließ.
Der Erweiterungsbau mit zwei Seitenflügeln und die Fassade gehen auf den aus der Urbino stammenden Architekten Muzio Oddi zurück. Während der eigentliche Baukörper einem kompakten Block entspricht, wird die Fassade dadurch belebt, dass der Mittelteil im Verhältnis zu den beiden Seitenflügeln leicht zurückversetzt ist.
Der offene Portikus der erhöhten Eingangsebene, die zweiläufige Treppe sowie der Farbkontrast zwischen dem Verputz und den architektonischen und dekorativen Elementen verleihen dem Bau eine bewegte Leichtigkeit. Der Portikus sowie der oberste Teil des zentrales Mittelbaus weist das für die Venezianische Architektur des 16. Jahrhunderts typische Motiv der Serliana auf: ein von Säulen getragener Rundbogen, der von zwei rechteckigen Öffnungen (oder der Wand vorgeblendeten Flächen) flankiert wird.
Im Inneren kann man bemerkenswerte Gemälde und Fresken aus dem späten 18. Jahrhundert des aus Lucca stammenden Malers Stefano Tofanelli bewundern, die von Elisa Baciocchi, Fürstin von Lucca und Schwester von Napoleon Bonaparte, sehr geschätzt waren. Dem Geschmack der damaligen Zeit für mythologische Themen entsprechend, bilden sie Geschichten um den Gott Apollon ab.
Von dem durch Filippo Juvarra im 18. Jahrhundert entworfenen Park sind heute nur wenige Teile, unter anderem Brunnanlagen und ein Fischteich mit Statuen erhalten. Der Park wurde im 19. Jahrhundert grundlegend umgestaltet. Der botanische Garten beherbergt heute über 40 Baumarten aus aller Welt.