10 Dinge, die man in Carrara unternehmen kann

Die Piazza Duomo ist das Herz von Carrara und hat ihren Namen von ihrem dominierenden Gebäude, dem majestätischen Dom. An seiner Seite stehen der Glockenturm und die Neptunstatue, besser bekannt als die Statue des Riesen, ein Werk von Baccio Bandinelli im Auftrag der Familie Doria. Bandinelli ließ die Statue unvollendet, was wahrscheinlich sein Grund für die Ablehnung der Bezahlung war. So vegetierte die Statue in den Lagern von Carrara dahin, bis Alberico I. sie 1563 in einem Marmorbrunnen neben zwei Delphinen aufstellte.

Gegenüber dem Brunnen steht ein Gebäude mit einer kleinen Nische in der Fassade, in der ein Engelchen mit den Händen sein Geschlecht verbirgt. Der Legende nach steht diese Figur für verletzte Sittsamkeit und die Überlieferung besagt, dass genau an dieser Stelle ehebrecherische Ehefrauen nackt der Öffentlichkeit präsentiert wurden.

An der Ecke, an der die Piazza Duomo und die Via Finelli aufeinandertreffen, erinnert eine Inschrift an den Aufenthalt von Michelangelo Buonarroti in diesem Gebäude während seiner zahlreichen Besuche in Carrara, wohin er reiste, um den geeignetsten Marmor für seine Skulpturen persönlich auszusuchen.

Die Kathedrale Sant'Andrea ist eine römisch-katholische Kirche, die dem Apostel Andreas geweiht  und für ihre grandiose Fassade aus mit schwarzem Marmor aus Colonnata gestreiftem weißem Carrara-Marmor berühmt ist. Fast das gesamte Äußere ist mit lokalem Marmor verkleidet und zeigt toskanische, lombardische und parmesische Einflüsse. Die Kirche ist eine einzigartige Mischung aus verschiedenen architektonischen Stilen, mit einem romanischen Grundriss doch gotischen Elementen. An der Fassade befindet sich ein Rad mit der Gravur „Fortitudo mea in rota“ („Meine Stärke liegt im Rad“): Dies ist das Wappen von Carrara, das auf vielen anderen Gebäuden in der historischen Innenstadt zu sehen ist und die Bedeutung unterstreicht, die der Marmor seit jeher für die Wirtschaft der Stadt hat. Der 33 Meter hohe Glockenturm wurde im 14. Jahrhundert hinzugefügt. Neben der Kathedrale befindet sich auf demselben Platz ein Brunnen von Baccio Bandinelli, der Andrea Doria ähnlich wie Neptun darstellt.

Der Palazzo Cybo-Malaspina hat seinen Platz ebenfalls auf der Piazza Duomo. Als ständiger Wohnsitz der Familie Malaspina ab 1448 vereinte er eine Kirche aus dem 13. Jahrhundert mit einem Renaissancegebäude und ist seit 1805 Sitz der Accademia delle Belle Arti. Die Fassade ist stark vom Barockstil geprägt und geht auf das 17. Jahrhundert zurück, mit großen Fenstern und einem breiten, mit zahlreichen Marmoreinlagen verzierten Portal.
Vor dem Palast steht ein Denkmal, das dem aus Carrara stammenden Bildhauer Pietro Tacca gewidmet ist.

Der Bau der Chiesa del Suffragio begann 1688 mit einem Innocenzo Bergamini zugeschriebenen Projekt für diese Kirche, die 1800 umgebaut wurde. Die Fassade ist schlicht, wird jedoch durch ein großes Barockportal aus Marmor mit einem Flachrelief der Madonna mit den Seelen im Fegefeuerdes Bildhauers Carlo Finelli bereichert. Das Innere ist im Barockstil gehalten und ganz aus Marmor in verschiedenen Farben, die einen dramatischen Effekt erzeugen, wie der Hochaltar aus mehrfarbigem Marmor, der sich zwischen zwei geflügelten Totenköpfen befindet. Die Kirche wurde in der Mitte des 20. Jahrhunderts entweiht und beherbergt heute Wechselausstellungen.

Die Chiesa del Carmine stammt aus dem 16. Jahrhundert. Das Hauptportal der Kirche ist mit einer Madonna mit dem Kind von Bartolomeo Ordoñez geschmückt und im Inneren befindet sich ein Altar aus mehrfarbigem Marmor mit einem Gemälde aus dem 16. Jahrhundert, das der Jungfrau von Carmelo gewidmet ist, sowie ein Altar, der Santa Maria Maddalena dei Pazzi gewidmet ist.
Die Kirche befindet sich gegenüber der Stelle, an der sich das alte Seetor der mittelalterlichen Stadtmauer befand, d. h. in der Nähe des heutigen Eingangs zur Via Santa Maria. Sie wurde als malerische Kulisse für die alte Straße konzipiert, die wahrscheinlich den antiken Kern der Stadt Carrara bildete.

Wie bereits erwähnt, liegt die Via Santa Maria direkt vor der Chiesa del Carmine und ist eine der ältesten und charakteristischsten Straßen der Stadt. Das wichtigste Haus befindet sich an der Nummer 14: Es gehörte Emanuele Repetti, der angeblich 1343 den italienischen Dichter und Schriftsteller Petrarca beherbergte.
Eine weitere wichtige Straße von Carrara ist die Via Loris Giorgi, die von gut erhaltenen Palästen aus dem 17. und 18. Jahrhundert gesäumt ist.

Ein weiterer wichtiger Platz ist die Piazza Alberica mit einigen der prächtigen Adelspaläste von Carrara und einem Brunnen mit einer neoklassizistischen Statue von Pietro Fontana, die Maria Beatrice d'Este gewidmet ist.

Gleich hinter der Piazza, in der Nähe eines Denkmals an Giuseppe Garibaldi von Carlo Nicoli, befindet sich das Teatro degli Animosi, ein neoklassizistisches Marmorwerk aus dem 19. Jahrhundert Und ja, es ist innen und außen aus Marmor!

Das wiederhergestellte und restaurierte ehemalige Kloster San Francesco beherbergt heute das MudaC, das Kunstmuseum von Carrara, das der zeitgenössischen Kunst und der künstlerischen Entwicklung der Stadt und ihrer engen Verbindung zum Marmor gewidmet ist.

Und wenn Sie die Verbindung zwischen dem Marmor von Carrara und Michelangelo erforschen wollen, dann schnell zum CARMI, dem Museum von Carrara und Michelangelo, das sich in der Villa Fabbricotti aus dem 19. Jahrhundert befindet und drei Etagen genau diesem Thema gewidmet hat!

begeben Sie sich direkt zum Marmormuseum. Das 1982 gegründete Museum enthält Artefakte und Dokumente über die Kultur des Marmors und umfasst einen Außenbereich mit der schönsten „Marmorthek“ in Italien: 310 große Marmorproben, die im Gebiet der Apuanischen Alpen und in anderen Teilen der Toskana, Italiens und im Ausland abgebaut wurden.

Ein kulinarisches Highlight der Gegend, das mit dem IGP-Gütesiegel ausgezeichnet ist, ist zweifellos der Lardo di Colonnata, benannt nach seinem Heimatort, einem kleinen Dorf inmitten von Marmorbrüchen bei Carrara. Die Kalorien dieses gepöktelten Specks, der nach dem Salzen in speziellen Marmorbehältern reift, waren zur Unterstützung der Arbeit der Steinbrucharbeiter unverzichtbar. Heute wird diese weiße, weiche, frische und duftende Delikatesse in dünne Scheiben geschnitten und mit geröstetem Brot genossen.