10 Meisterwerke in der Galerie der Uffizien in Florenz

Lassen Sie sich von der verführerischen Schönheit der Nascita di Venere (Geburt der Venus) überwältigen. Dieses bedeutungsträchtige Meisterwerk von Sandro Botticelli zeigt die Göttin Venus, die auf einer Muschelschale aus dem Wasser steigt und vom Westwind Zephyr ans Ufer geweht wird, und ist reich an allegorischen Verweisen auf die Antike. Es wurde von der Familie Medici in Auftrag gegeben und zwischen 1482 und 1485 gemalt. 

Im selben Raum befindet sich ein weiteres wunderschönes und berühmtes Kunstwerk von Botticelli: Primavera (Frühling).
Diesen beiden Gemälden von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen, ist eine Erfahrung, die Sie nicht so schnell vergessen werden!

Eines der berühmtesten und wichtigsten Meisterwerke der Renaissance in der Galerie der Uffizien: Die Verkündigung von Leonardo da Vinci (1472-1475). Das Gemälde stellt die Begegnung zwischen der Jungfrau Maria und dem Erzengel Gabriel im Freien dar und stellt somit einen deutlichen Bruch mit der damaligen Tradition dar. Leonardo schuf dieses Werk in jungen Jahren an der Seite seines Meisters Andrea del Verrocchio. Da Vincis Stil ist am Erzengel Gabriel auf der linken Seite der Szene deutlich zu erkennen, dessen Gesicht eine starke Ähnlichkeit mit anderen Werken Leonardos, wie z. B. der „Mona Lisa“, aufweist.
Seit 1867, als das Werk aus dem Kloster San Bartolomeo in die Uffizien gebracht wurde, versetzt es die Besucher in Erstaunen. Heute ist es im Leonardo-Saal mit neuer Anordnung ausgestellt, die seine Schönheit noch verstärkt.

Im selben Raum befindet sich die Die Anbetung der Könige aus dem Morgenland, eine komplexe Komposition für den Altar in der Kirche San Donato in Scopeto, die Leonardo unvollendet ließ, als er an den Hof von Ludovico Sforza in Mailand ging. Das Bild gilt also fast nur als grobe Skizze, die jedoch mit Sicherheit zu faszinieren weiß!

Das einzige Gemälde von Michelangelo Buonarroti, das Sie in Florenz sehen können: Tondo Doni (Die Heilige Familie), eines seiner frühesten Gemälde. Es wurde 1504 für Agnolo Doni anlässlich seiner Hochzeit mit Maddalena Strozzi angefertigt und stellt die Heilige Familie mit Johannes dem Täufer dar.

Ein ganzer Raum ist der Medusa gewidmet, einem der berühmtesten und wirkungsvollsten Werke Caravaggios. Dieses dramatische Ölgemälde auf Leinwand, das auf einen Holzschild aufgebracht wurde, wurde von Kardinal Francesco Del Monte als Geschenk für Großherzog Ferdinando I. in Auftrag gegeben; das Sujet der Medusa, das als Allegorie für Klugheit und Weisheit gilt, war der Familie Medici in der Tat wichtig.

Zwei weitere Werke Caravaggios sind in den Uffizien ausgestellt: die Opferung Isaaks und der Bacchus, bei dem die Details so gekonnt gemalt sind, dass sie echt wirken.

Das Herzogspaar von Urbino von Piero della Francesca ist ein berühmtes Doppelporträt von Federico da Montefeltro und seiner Frau Battista Sforza, das zwischen 1465 und 1472 geschaffen wurde. Das Werk folgt dem typisch italienischen Stil der Porträtmalerei des XV. Jahrhunderts, der im Gegensatz zur flämischen Dreiviertelansicht steht. Die beiden Figuren heben sich vor einem landschaftlichen Hintergrund ab, wobei die Porträts feierlich, zeremoniell und zeitlos wirken. Auf der Hinterseite der Leinwand ist das im Triumph auf Streitwagen fahrende Herzogspaar dargestellt.

Madonna del Cardellino (Die Madonna mit dem Stieglitz) ist ein wichtiges Gemälde der italienischen Renaissance und eines der frühesten Werke des jungen Raffael, der es 1506 während seines Aufenthalts in Florenz malte, wo er sich stark von den Werken Leonardo da Vincis und Michelangelos inspirieren zeigte. Motiv des Gemäldes ist die Jungfrau Maria, die mit einem Buch in der Hand auf einem Felsen sitzt und einen zärtlichen Blick auf die Kinder vor ihr wirft: Jesus und den jungen Johannes den Täufer, der einen Stieglitz, das Symbol der Passion, in Händen hält. 

Die Galerie der Uffizien beherbergt zahlreiche weitere wichtige Werke von Raffaello Sanzio.

Die Venus von Urbino ist ein sinnliches und intensives Gemälde von Tizian, das eine junge Braut zeigt, die sich gerade anzieht, um an dem in Venedig als „il toccamano“ bekannten Ritual teilzunehmen, einer Zeremonie, bei der eine junge Frau die Hand des Bräutigams berührt, um ihre Zustimmung zu Heirat zu bekunden. Der Rahmen ist ein eleganter Raum, der typisch für ein reiches venezianisches Haus aus dem XVI Jahrhundert ist.
Das Gemälde kam 1631 als Teil der Mitgift von Vittoria della Rovere, der Frau von Ferdinando II de' Medici, nach Florenz.

Ein interessantes Detail: Der schlafende Hund am Fußende des Bettes ist derselbe, der auch im Porträt der Eleonora Gonzaga zu sehen ist, einem weiteren Werk Tizians, das in den Uffizien ausgestellt ist.

Giotto gilt als Wegbereiter der Renaissance. Die Madonna col Bambino in trono, angeli e santi (Thronende, von Heiligen und Engeln umstandene Madonna mit Kind) entstand auf dem Höhepunkt seiner künstlerischen Reife und fungierte über ein Jahrhundert lang als Vorbild für die Florentiner Maler. 
Das Werk ist auch als Maestà di Ognissanti (Ognissanti-Madonna) bekannt: „Maestà“, weil es, wie andere ähnliche Gemälde, Maria wie eine Königin auf einem Thron sitzend darstellt; „Ognissanti“ nach dem Namen der Kirche von Florenz, für die es geschaffen wurde.

Das Bild, das Sie auf Postkarten und Plakaten wahrscheinlich bereits mehrmals gesehen haben, ist in Wirklichkeit ein berühmtes Werk des Malers Rosso Fiorentino und Fragment eines verloren gegangenen Altarbildes. Das Gemälde, das ein die Saiten einer Laute zupfendes Engelskind darstellt, gilt als Rossos originelle Neuinterpretation eines traditionellen Sujets.

Judith und Holofernes ist ein Gemälde von Artemisia Gentileschi, der ersten Frau, die in die Accademia delle Arti del Disegno in Florenz aufgenommen wurde. Das Gemälde spiegelt den Einfluss der Werke Caravaggios auf die Künstlerin Artemisia wider und ist so stark, dass es lange Zeit nicht in den Uffizien ausgestellt werden durfte. Dieses wichtige Werk stellt heute die menschliche und berufliche Geschichte einer Frau in einer von Männern dominierten Zeit dar.