Im Herzen der Valdichiana Senese liegt Montepulciano, das Inbegriff der Toskana aller Träume ist: ein malerisches mittelalterliches Dorf, das nicht nur auf dem Gipfel eines Hügels gelegen sondern auch bestens für all jene geeignet ist, die sich nach Erholung und gutem Wein sehnen.
Dieses kleine Juwel, das auch für seinen renommierten Rotwein Nobile di Montepulciano berühmt ist, eignet sich perfekt für einen Aufenthalt ganz im Zeichen von Kultur, Natur und authentischen Aromen.
Von historischen Denkmälern bis hin zu Weinkellern, von malerischen Spaziergängen bis hin zur stimmungsvollen Piazza Grande bietet Montepulciano eine Fülle unvergesslicher Erlebnisse. Schauen wir uns gemeinsam 10 Dinge an, die man sich nicht entgehen lassen sollte, um seinen Charme zu genießen!
Die Piazza Grande ist das Herz von Montepulciano, wo Geschichte, Architektur und kulturelles Leben des Dorfes verschmelzen.
In der Mitte des Platzes steht der Pozzo dei Grifi e dei Leoni (Greif- und Löwen-Brunnen), der von Antonio da Sangallo während seines Aufenthalts in Montepulciano entworfen wurde und zu einem der Wahrzeichen der Stadt geworden ist.
Ein Kuriosum: Die Hauptszene des Films New Moon - der zweite Titel der Twilight-Saga -, in der Bella Edward das Leben rettet, wurde genau auf diesem Platz gedreht.
Nicht weit entfernt, im Palazzo Neri Orselli aus dem 14. Jahrhundert, beherbergt das Stadtmuseum eine reiche Sammlung von Gemälden, Terrakotten und archäologischen Funden.
Das Rathaus von Montepulciano, nur wenige Schritte von der bezaubernden Piazza Grande entfernt, ist eines der symbolträchtigsten Gebäude der Stadt: Seine gotische Travertinfassade, die elegante Linien und ein zinnenbewehrter Turm prägen, spiegelt die historische Bedeutung der Stadt wider.
Von der Spitze des Turms aus, die man über eine Innentreppe erreicht, hat man einen unglaublichen Panoramablick auf die umliegenden Hügel, die das Valdichiana und das Val d'Orcia umgeben.
Der Dom von Montepulciano, Santa Maria Assunta erhebt sich am höchsten Punkt des Dorfes: Er wurde zwischen 1586 und 1680 nach einem Entwurf von Ippolito Scalza erbaut und ersetzte die alte Pfarrkirche Santa Maria, von der noch der massive Glockenturm aus dem 15. Jahrhundert erhalten ist, dessen oberer Teil nie vollendet wurde.
Auch die Fassade ist unvollendet geblieben.
Im Inneren befinden sich wertvolle Werke wie das Triptychon der Mariä Himmelfahrt von Taddeo di Bartolo, das Grabdenkmal von Bartolomeo Aragazzi von Michelozzo und eine herrliche glasierte Terrakotta von Andrea della Robbia.
Nur wenige Schritte vom Dom entfernt befindet sich die Kirche Sant'Agostino, ein Bauwerk der Gotik-Renaissance, dessen Fertigstellung mehr als zwei Jahrhunderte in Anspruch nahm: Der offizielle Baubeginn geht auf das Jahr 1285 zurück, als der damalige Bischof von Arezzo, Guglielmo dei Conti Ubertini, die Grundsteinlegung segnete, während die Fertigstellung auf etwa 1440 datiert werden kann.
Im Inneren der Kirche sind Renaissance-Fresken und ein polychromes Holzkruzifix aus dem Jahr 1400 zu sehen, das Quellen zufolge Donatello oder Antonio da Sangallo zugeschrieben wird.
Der Tempel von San Biagio, entworfen von Antonio da Sangallo dem Älteren, ist ein Meisterwerk der Renaissance und liegt etwas außerhalb von Montepulciano.
Der zwischen 1518 und 1548 außerhalb des Dorfes errichtete und 1537 geweihte Tempel weist eine prächtige zentrale Kuppel und eine halbrunde Apsis auf. Auf der gegenüberliegenden Seite ragen zwei Glockentürme empor, von denen nur der linke fertiggestellt ist.
Dieses außergewöhnliche Gebäude wurde anstelle einer frühchristlichen Kirche errichtet und beherbergt ein Fresko der Madonna mit Kind, bekannt als Madonna di San Biagio, die auf das 14. Jahrhundert zurückgeht und der 1518 wundertätige Kräfte zugeschrieben wurden. Michelangelo ließ sich von dieser Kirche inspirieren, als er die Pläne für den Petersdom in Rom entwarf.
Die 1261 von der Republik Siena als Militärgebäude errichtete Medici-Festung wurde im Laufe der Jahrhunderte aufgrund von Konflikten zwischen den Sienesen und Florentinern mehrfach umgebaut.
Sie befindet sich in der Altstadt nahe der Piazza Grande, und wurde zuletzt von Antonio da Sangallo dem Älteren umgebaut, daher der Name Medici-Festung.
Im Jahr 1885 nahm der sienesische Ingenieur Augusto Corbi eine umfassende Renovierung vor.
Heute werden die Räume im Inneren der Festung als Ausstellungsräume genutzt.
Der Poliziano-Pfad führt etwa 200 Meter unter den alten Stadtmauern von Montepulciano hindurch und verbindet die Porta delle Farine mit der Piazza Santa Maria dei Servi.
Benannt nach Agnolo Ambrogini, bekannt als Poliziano, ist dieser Weg eine Hommage an den hier geborenen Humanisten.
Der Rundweg bietet außerdem einen einfachen Zugang zur Altstadt von Montepulciano und einen Panoramablick auf die Valdichiana Senese und Aretina, mit Blick auf Cortona, den Chiusi- und Trasimeno-See sowie die Apenninkette.
Nur wenige Kilometer vom Dorf entfernt, im südlichen Teil des Valdichiana und nahe der Grenze zu Umbrien, umfasst das Naturschutzgebiet des Lago di Montepulciano nicht nur den See selbst, sondern auch den Canale Maestro della Chiana und die umliegenden Landwirtschaftsgebiete.
Zusammen mit dem Lago di Chiusi stellt er die Überreste des ausgedehnten Sumpfgebietes dar, das die Gegend bis zur Zeit der Medici beherrschte und zu einem der wichtigsten Feuchtgebiete Mittelitaliens wurde.
Das Naturschutzgebiet liegt an einer der wichtigsten Zugvogelrouten durch die Toskana und ist ein wichtiger Zwischenstopp für Vögel auf dem Weg von Afrika nach Europa.
Der Rotwein Vino Nobile hat auf diesen Hügeln in Weinbergen seinen Ursprung, die von außergewöhnlicher Landschaft umgeben sind. Seine Geschichte beruht auf einer jahrhundertealten Weinbautradition.
Bereits im 17. Jahrhundert bezeichnete Francesco Redi ihn als den König der toskanischen Weine. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Qualität des Nobile dank der Erneuerung der Weinberge und der Anwendung fortschrittlicher Techniken jedoch erheblich verbessert. Heute gilt er als einer der renommiertesten italienischen Rotweine.
Die historischen Weinkeller des Vino Nobile, die sich in den Kellern der Renaissancepaläste in der Altstadt befinden, verlaufen durch in Tuffstein gegrabene Tunnel und spektakuläre Ziegelgewölbe.
Am letzten Sonntag im August findet in Montepulciano der Bravìo delle Botti statt, ein historischer Wettbewerb zwischen den acht Contrade (Bezirken), die sich im Rollen von 80 kg schweren Fässern über eine bergauf verlaufende Strecke von 1.800 Metern messen.
Die vorgegebene Route verläuft durch die malerischen Straßen der Altstadt bis zum Domplatz.
Am Nachmittag setzt sich der historische Umzug mit über 300 Teilnehmern in Bewegung, und um 19 Uhr beginnt mit dem Schlag des Campanone das Rennen.
Nur eine Contrada kann den Sieg feiern und den Panno (bemaltes Tuch) gewinnen, was auf eine seit über 600 Jahren überlieferte Tradition zurückgeht.
Man kann nicht über Montepulciano sprechen, ohne das berühmte Bruscello Poliziano zu erwähnen, eine Theaterveranstaltung, die seit 1939 um Ferragosto (Mariä Himmelfahrt) stattfindet. Bei dieser Gelegenheit wird die Piazza Grande in ein großes Parkett verwandelt und der Domplatz wird zur Bühne.
Die Texte und die Kreativität der Aufführung ist ausschließlich der Gesellschaft der „Bruscellanti“ überlassen, die im Einklang mit den wiederkehrenden Festen und den wichtigsten Themen der Stadt die Handlung auswählen, um die sich die Aufführung drehen wird.
Zwei echte Köstlichkeiten, die man sich nicht entgehen lassen sollte, sind die Pici (dicke, handgemachte Spaghetti) und der Pecorino-Käse, der ebenfalls in der Nähe von Pienza hergestellt wird. Es gibt keine bessere Art und Weise, einen Erkundungstag ausklingen zu lassen, als sich an einen Tisch in einer der zahlreichen Osterien im Zentrum zu setzen und typische Gerichte zu genießen, die natürlich von einem Glas des ausgezeichneten Nobile begleitet werden müssen.