3 Events, die man in Pisa nicht verpassen sollte

Am Abend des 17. Juni feiert Pisa seinen Schutzheiligen San Ranieri. Die vier historischen Stadtteile wetteifern in den Gewässern des Arno bei einer spannenden Regatta, einem Erbe der Tradition der Seerepublik Pisa.

Die Ursprünge des Palio di San Ranieri gehen auf das Mittelalter zurück, als zu Mariä Himmelfahrt ähnliche Wettkämpfe stattfanden. Nach der Eroberung Pisas durch Florenz wurde die Regatta bis 1635 nicht mehr ausgetragen. Ab 1718 wurde der Palio dem Heiligen Ranieri gewidmet und nicht mehr wie ursprünglich Mariä Himmelfahrt.

Am Palio di San Ranieri fahren die Boote mit acht Ruderern, einem Steuermann und einem „Kletterer“ 1.500 Meter stromaufwärts, von der Ponte della Ferrovia bis zum Palazzo Mediceo, bis sie einen an der Ziellinie verankerten Kahn erreichen. Nun muss der „Kletterer“ eine 10 Meter hohe Fahnenstange erklimmen, um den blauen „Paliotto“, das Symbol des Sieges, zu ergreifen. Die Auszeichnungen in weißer und in roter Farbe gehen jeweils an den zweiten bzw. dritten Platz. Die Mannschaft, die als Letzte ins Ziel kommt, erhält stattdessen ein Paar Enten als Zeichen des Spottes.

Der Abschluss des Palio di San Ranieri erinnert an die Heldentat bei der Seeschlacht von Lepanto, als die Flotte der Ritter von Santo Stefano das türkische Flaggschiff stürmte, um die „Flamme“ des Kampfes in ihren Besitz zu bringen, die heute in der Chiesa dei Cavalieri in Pisa aufbewahrt wird.

Vor dem Palio findet am Abend des 16. Juni die magische Luminara von San Ranieri statt. 

Am letzten Samstag im Juni findet das Gioco del Ponte statt, ein wiederkehrendes Ereignis, das von allen Pisanern sehr geschätzt wird und an dem sie zahlreich teilnehmen. Auf der Ponte di Mezzo stehen sich die „Magistrature“ gegenüber, die die Stadtteile vertreten. Diese verteilen sich nördlich und südlich des Arno (Tramontana- und Mezzogiorno-Seite). Die Mannschaften müssen einen „Wagen“ über ein speziell eingerichtetes Gleis auf der Brücke schieben. Vor dem Wettkampf findet der historische Umzug statt, an dem über siebenhundert Darsteller, auch zu Pferd, in historischen Kostümen teilnehmen.

Die Regatta der antiken Seerepubliken findet alle vier Jahre an einem Tag zwischen Ende Mai und Anfang Juli statt und wird abwechselnd von den „rivalisierenden“ Städten Amalfi, Genua, Pisa und Venedig ausgerichtet. Es handelt sich um eine Nachstellung der wichtigsten Ereignisse im Leben der vier Seerepubliken.

Der Regatta geht ein Umzug mit 320 Darstellern (80 Personen als Vertreter jeder Republik) voraus, der die Figuren, Ereignisse und Persönlichkeiten aus der Geschichte der vier antiken Seestädte nachstellt, die im Mittelalter mit ihren Flotten die Meere befahren, Wohlstand erlangt und ihre Kultur durch die militärische Vorherrschaft und Stärke im Handel im gesamten Mittelmeerraum verbreitet haben. Der Corteo di Pisa (Umzug) zum Beispiel bezieht sich auf die Legende von Kinzica de' Sismondi, einer pisanischen Heldin, die der Überlieferung nach die Stadt vor der Invasion der Sarazenen rettete, indem sie nachts die Gefahr erkannte, die sich über der Stadt anbahnte.