Nicht allen Städten gelingt es, auch im Herbst ihre Schönheit zu zeigen, Lucca schafft das spielend. Dann leuchtet die von Bäumen gesäumte Allee auf der Stadtmauer in den warmen Farben Rot und Goldgelb und die prickelnde, reine Luft regt dazu an, durch die schmalen Gassen der Altstadt zu flanieren. Vielleicht belebt sich Lucca schon deshalb immer wieder ab September: Hier sind 5 gute Gründe für eine kleine Herbstreise.
Der Besuch dieser Stadt muss unbedingt am PucciniMuseum, dem Geburtshaus Giacomo Puccinis, beginnen. Seine einstige Wohnung beherbergt wertvolle Gegenstände, die dem Musiker gehörten, wie zum Beispiel das Klavier, auf dem er die Oper Turandot komponierte. Das Museum organisiert Konzerte, Workshops und Führungen, die für ein intensiveres Besuchserlebnis sorgen und den Besuchern die Welt der Oper näherbringen.
Die Stadtmauer von Lucca ist die schönste und am besten erhaltene von Europa. Ein mehr als 4 Kilometer langer Mauerring umschließt die Stadt und wirkt wie ein riesiger Garten, mit eindrucksvollen, von Bäumen gesäumten Alleen und weiten Wiesen, auf denen man sich ausstrecken kann. Deshalb ist die Stadtmauer von Lucca gerade im Herbst der ideale Ort für alle, die gerne lange Spaziergänge an der frischen Luft unternehmen, nur wenige Schritte von der Altstadt entfernt.
Lucca ist schon seit vielen Jahren zur italienischen Hauptstadt des Comics geworden und Lucca Comics and Games ist inzwischen ein unverzichtbarer Termin für die Fans von Comics und Cosplay. Gewöhnlich findet die Veranstaltung zwischen Ende Oktober und Anfang November statt, aber über aktuelle Details informiert man sich am besten auf der offiziellen Webseite.
Die typischen Gerichte aus Lucca und seiner Umgebung scheinen wie für den Herbst gemacht. Bei der ersten Kälte gibt es nichts Besseres, als eine Zuppa di farro, einen kräftigen, gesunden Dinkeleintopf, gefolgt von einem Castagnaccio, dem Kuchen, der mit dem Mehl aus Esskastanien der Garfagnana zubereitet wird. Aus Esskastanienmehl werden auch die Necci gemacht: schmackhafte Crêpes, die mit frischer Ricotta oder mit Nutella serviert werden. Unbedingt probieren!
Und schließlich braucht man, wenn man das historische Stadtzentrum verlässt, nur wenige Minuten und man ist auf dem Land. Hier verbergen sich zwischen Olivenbäumen und Weinbergen die prächtigen historischen Villen der Lucchesia, die man unbedingt besichtigen sollte. Die schönste von allen ist die Villa Reale in Marlia, sie war die Residenz von Elisa Bonaparte, der Schwester von Napoleon: Der Garten mit den Wasserspielen und dem grünen Theater ist ein echtes Juwel.