Das Aquarium von Livorno: Haie, Schildkröten und andere Naturwunder

Das Reptilienhaus beherbergt ein buntes Chamäleon, einen Leguan, einen Tausendfüßler, Stabheuschrecken, den Schrecklichen Pfeilgiftfrosch, den Salomonen-Zipfelfrosch und Spinnenschildkröten.
Hier wurde im März 2018 ein großer Ameisenhaufen eingeweiht, in dem Blattschneiderameisen unablässig arbeiten und Blattstücke durch die langen, durchsichtigen Kunststoffröhren transportieren, die durch die Halle verlaufen. All diese Arbeit ist sinnvoll, denn die Ameisen ernähren sich von einem Pilz, den sie durch die Blätter, die sie sammeln und zu ihrem Nest bringen, aufziehen.
Vom Ameisenzimmer aus kann man auf die Panoramaterrasse gehen und den Blick auf das Meer von Livorno genießen.
Der Zutritt zu diesem Bereich ist im Eintrittspreis enthalten.

Im Erdgeschoss hingegen befindet sich das eigentliche Aquarium mit einem langen Weg, der zu den verschiedenen Meereswelten führt. Das blaue Licht, die Bullaugen und das große Becken, das dem Indischen Ozean gewidmet ist und in dem Haie und Riesenschildkröten ungestört schwimmen, sorgen für einen sehr stimmungsvollen, spannenden Besuch für Kinder.
Die Ari- und Kuba-Schildkröten sind die wahren Ehrengäste des Aquariums, und es ist wunderbar, sie beim Herumtollen im Wasser zu beobachten. Außerdem gibt es Schwarzspitzen-Riffhaie, Zebrahaie und den lustigen Napoleonfisch.
Kürzlich wurde auch ein Becken eingeweiht, das dem Blasentang (Kelp) gewidmet ist, einem angelsächsischen Begriff für verschiedene Arten von Makroalgen, die mehrere Meter hoch wachsen und einen regelrechten Unterwasserwald bilden können. Jeder Wald kann aus mehreren Algenarten bestehen und beherbergt eine unglaubliche Anzahl von Tierarten, die an die verschiedenen Arten von Lebensräumen angepasst sind. Diese Lebensräume sind in der Natur hauptsächlich in den gemäßigten und polaren Zonen der Ozeane verbreitet, obwohl es auch einen in der Nähe der tropischen Küste Ecuadors gibt.

Im Diacinto Cestoni-Saal sind die Krustentiere des Mittelmeers, sowie Seeigel, Octocorallia und der Eisseestern zu sehen.  In den folgenden Sälen stößt man auf weitere bunte Seesterne und Fische der Livornesischen Küste. In einem großen Sandbecken schwimmen Rochen und Steinbutte, die sich spielerisch am Meeresboden tarnen. Das Fühlbecken ermöglicht es den ganz besonders aufmerksamen Kindern, die Fische zu berühren, während sie vor ihren Augen schnell wegschwimmen.
Ein Schild weist darauf hin, dass sie nur sanft am Rücken gestreichelt werden dürfen, natürlich ohne sie am Schwanz festzuhalten!
Es mangelt nicht an den farbenprächtigsten Exemplaren aus dem tropischen Gebiet, die die Kinder in dem Zeichentrickfilm „Findet Nemo“ zum Träumen gebracht haben, an Anemonenfischen und Anemonen, aber auch an Seepferdchen, Kardinalbarschen, Strumpfbandfischen und Rotflossen-Antennenwelsen.
Es ist sehr aufregend, Adlerrochen, wunderschöne Exemplare von Fischen, die Flügel zu haben scheinen und in der Adria leben, über dem Kopf fliegen zu sehen.
Das letzte Becken im Erdgeschoss beherbergt Zahnbrassen, Wolfsbarsche, Zackenbarsche und Goldbrassen, aber die Besonderheit liegt darin, dass die Umgebung vom Wrack eines alten Schiffes gebildet wird.

Ein Becken, das ganz diesen faszinierenden, geschmeidigen Tieren gewidmet ist, die von der Strömung in zwei bullaugenförmige Becken getragen werden. 
Als Planktontiere werden Quallen von den Strömungen genauso transportiert wie Plastikmüll, mit dem sie verwechselt werden können.
Jedes Jahr begehen viele Meeresschildkröten diesen Fehler, und genau deshalb wirbt das Aquarium für einen bewussteren und umweltfreundlicheren Umgang mit Plastik: Das Quallenbecken soll auf diese Problematik aufmerksam machen sowie das Bewusstsein dafür schaffen und folgt damit dem Beispiel von Aquarien in aller Welt.

Zum Schluss noch eine Anmerkung zur Mascagni-Terrasse: Sie ist eigentlich keine Terrasse, sondern ein Platz mit Blick aufs Meer mit zwei Besonderheiten: die 4.100 kleinen Säulen, die eine spektakuläre Balustrade bilden, und der aus 34.800 Fliesen bestehende Schachbrettboden. Auf jeden Fall einer der faszinierendsten Orte in Livorno!

Artikel von Maria Luisa Roncarolo
italiaconibimbi.it