Grosseto, im Süden der Toskana, ist das politische und kulturelle Zentrum der Maremma und nur einen Steinwurf von der schönen Küste entfernt. Oft werden die Stadt und ihre Provinz von den Touristen links liegen gelassen, während sie mit großer Vielfalt aufwarten und der perfekte Ausgangspunkt für einen Urlaub im Zeichen der Natur sind. Im historischen Stadtkern und der Umgebung wurden viele Zeugnisse aus der jahrtausendealten Geschichte gefunden, darunter auch Spuren der faszinierenden etruskischen Kultur.
Das Museo Archeologico e d′Arte della Maremma ist der perfekte Ausgangsort, wenn Sie etwas über Grossetos etruskische Geschichte erfahren möchten. Das Museum, das eine der bedeutendsten etruskischen Sammlungen besitzt, wurde von Giovanni Chelli gegründet, dessen persönliche Sammlung mit etruskischen Fundstücken aus Chiusi und Volterra den Rundgang eröffnet. Eines der bekanntesten Exponate ist die Bucchero-Schale aus dem 6. Jh. v. Chr., in die das etruskische Alphabet graviert ist. Es wird vermutet, dass sie aus Roselle im südlichen Etrurien stammt.
Wenn man einen Einblick in die etruskische Geschichte des Gebiets bekommen möchte, sollten man den archäologischen Park von Roselle, acht Kilometer außerhalb vom Grosseto besuchen. Roselle war eine ursprünglich etruskische Stadt, die im Mittelalter aufgegeben wurde. Bei den ab 1942 angefangenen Grabungen kamen hier einzigartige Funde ans Licht, darunter ein drei Kilometer langer Abschnitt einer Verteidigungsmauer und Häuser und Werkstätten aus dem 7.-6. Jahrhundert v. Chr.
Ein Stückchen weiter finden wir Vetulonia, das zweifellos eine der bedeutendsten etruskischen Städte war. Dank der von Isidoro Falchi im späten 19. Jahrhundert geleiteten Ausgrabungen wissen wir, dass es sich um eine sehr wohlhabende Stadt handelte, die jedoch ab dem
1. Jahrhundert v. Chr. aufgegeben wurde. Heute kann man die Nekropole besuchen, mit einigen der größten und bekanntesten etruskischen Grabstätten, interessant sind unter anderem die Tomba della Pietriera aus dem späten 7. Jahrhundert v. Chr., die Tomba Fibula d'Oro. Außerdem sind Reste von etruskischen und römischen Häusern zu sehen.
Das Archäologische Museum Isidoro Falchi zeigt Artefakte, darunter Gefäße und Urnen, aus den Nekropolen von Poggio alla Guardia und Poggio Belvedere, weitere Grabfunde sowie die Grabstele des Kriegers Auvele Feluske.
Näher am Meer liegt dagegen Scarlino, mit dem Ortsteil Puntone direkt an der Küste, der das Archäologische Museum Portus Scabris beherbergt, in dem Artefakte gezeigt werden, die hier im Meer gefunden wurden, darunter Amphoren und Vasen. Neun Kilometer entfernt findet man die Nekropole Poggio Tondo mit Gräbern aus dem 7. und 6. Jahrhundert v. Chr.
In Scarlino gibt es das interessante Centro di documentazione del Territorio Riccardo Francovich, in dem anhand vielfältiger Exponate, darunter viele etruskische Artefakte, die jahrtausendealte Geschichte der Gegend dokumentiert wird.