Die jahrhundertealte Stadt mit ihren 12.000 Einwohnern ist in den mythologischen Erzählungen als Porto Argo bekannt. Portoferraio mit seiner unglaublichen Geschichte, seinem geschützten Hafen und seiner faszinierenden Landschaft beherbergte die mythologischen Argonauten, Etrusker und Römer, und förderte die Eisen- und Stahlindustrie. So geht der Name Portoferraio auf die großen Eisenvorkommen auf der Insel zurück. „Ferro“ bedeutet nämlich Eisen. Heute kann man ein Archäologisches Museum besichtigen, das Überreste dieser abwechslungsreichen Vergangenheit ausstellt, an dem idyllischen Strand entspannen oder zu einer der beeindruckenden Festungen hinaufsteigen.
Die schöne romanische Kirche Santo Stefano alle Trane, die Überreste der römischen Linguella-Villa und der römischen Grotte-Villa zeugen vom Einfluss der Römer auf der Insel. In Portoferraio wurde in der Folgezeit ein historisches Zentrum errichtet, das in Anlehnung an Cosimo I. de’ Medici im 16. Jahrhundert Cosmopoli genannt wurde. Die engen, verwinkelten Gassen öffnen sich auf stimmungsvolle Plätze, auf denen man guten Wein und köstliche Lokalgerichte genießen kann. Die schöne Volterraio-Burg und der Botanische Garten „Ottone“ sind ebenfalls einen Besuch wert.
Die napoleonischen Villen stehen für ein anderes Kapitel in der Geschichte von Portoferraio. Napoleon Bonaparte erreichte am 3. Mai 1814 Portoferraio, um das kleine Fürstentum in seinen Besitz zu bringen. Er verbrachte nur 10 Monate auf der Insel, hinterließ aber ein bedeutendes kulturelles und historisches Erbe, das in dem Nationalmuseum der napoleonischen Reidenzen besichtigt werden kann: Die Villa San Martino und die Villa dei Mulini mit ihrer raffinierten Einrichtung und wertvollen Kunstsammlung illustrieren die Vergangenheit von Portoferraio. Weitere Aspekte der Geschichte von Portoferraio kann man in dem Archäologischen Museum entdecken, das in einem jahrhundertealten Salzlager der mediceischen Linguella-Festung untergebracht ist. Die ausgestellten Exponate kamen auf dem Toskanischen Archipel zum Vorschein. Sie stammen aus dem 8. Jh. v. Chr. bis 5. Jh. n. Chr. und geben Aufschluss über die lange Tradition des Seehandels in diesem Gebiet.
Wenn man Elba mit dem Schiff erreicht, erstreckt sich vor einem die unglaublich schöne Küste. Portoferraio besitzt einige der reizvollsten Strände in der Toskana, darunter die Sandstrände von Scagleri und Forno. Für alle, die eine Kombination aus Sand und Kieselsteinen bevorzugen, bieten sich die Strände Bagnaia, Ottone, Le Viste and Le Ghiaie an. Magazzini, Capo Bianco und Seccione sind weitere Kiesstrände. Dank ihres kristallklaren Wasser gepaart mit edelsteinartigen Farben sind diese Strände perfekt für einen Strandurlaub.
Neben ihrer Schönheit finden die Strände aber auch in den ältesten und bekanntesten mythologischen Erzählungen Erwähnung. Diodor (90-20 v. Chr.) berichtet darüber, wie die Argonauten in ihrem Schiff, der „Argo“, die Küste des Tyrrhenischen Meeres entlangsegelten. Sie gelangten schließlich zu der Insel Aethalia (das heutige Elba) und errichteten einen Hafen für ihr Schiff, den sie Porto Argo (heute Portoferraio) nannten, und zwar bei dem heute als Le Ghiaie bekannten Strand. Die dunklen Verfärbungen, die die weißen Kieselsteine aufweisen, sollen auf den herabfallenden Schweiß der Argonauten zurückgehen
Das Hafenbecken mit den sich darüber erhebenden Festungen bietet einen unvergesslichen Anblick. Die mediceischen Festungen Forte Stella, Forte Falcone and Forte Inglese sind unbedingt einen Besuch wert. Die Festungen, die ein echtes Bollwerk bilden, wurden zwischen 1548 und 1549 zur Zeit Cosimos I. de’ Medici von dem Architekten Giovanni Battista Bellucci entworfen. Drei der Festungen sind durch dicke Mauern miteinander verbunden, auf denen man entlanggehen und den Blick auf das glitzernde Meer genießen kann.