Hoch oben auf dem terrassierten Monte Calamita liegt die mittelalterliche Ortschaft Capoliveri, die für ihre Weinberhe und reizvollen Strände bekannt ist.
Die mittelalterliche Vergangenheit von Capoliveri spiegelt sich in den engen und malerischen gewölbten Gassen wider, die „Chiassi“ genannt werden und in denen man kleine Kunsthandwerksläden sowie köstliche Spezialitäten und guten Wein finden kann. Im Mittelalter wurden Verteidigungsmaßnahmen ergriffen, um diesen idyllischen Ort vor den Einfällen der Sarazenen zu schützen. Interessante architektonische Stätten verteilen sich über die ganze Insel und geben einen Einblick in die faszinierende Vergangenheit von Capoliveri. Einer dieser Orte ist die unweit der Ortschaft Naregno gelegene Focardo-Festung, die auf das Jahr 1678 zurückgeht, als die Insel unter spanischer Herrschaft stand. Die imposante Festung erhebt sich auf einem Vorgebirge und bietet einen schönen Ausblick auf die Küste. Sie wurde später in einen Leuchtturm umgestaltet, den man von außen erblickt.
Unweit von Capoliveri liegt das Sanktuarium der Madonna delle Grazie. Die im 16. Jahrhundert errichtete Kirche, die als Grundriss die Form eines lateinischen Kreuzes aufweist, besitzt ein Holzdach und eine Freskenausschmückung aus dem frühen 20. Jahrhundert. Sie verwahrt auch ein berühmtes Gemälde, das die hl. Familie wiedergibt und Marcello Venusti zugeschrieben wird. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die romanische Kirche San Michele, die sich in San Rocco in der Nähe von Capoliveri befindet. Sie geht auf das frühe 12. Jahrhundert zurück und ist das älteste romanische Gebäude auf der Insel. Die teilweise zerstörte Kirche aus dem lokalem rosafarbenem Kalkstein gelangte zu Berühmtheit, als Papst Gregor XI. hier im Jahr 1376 eine Messe zelebrierte. Die einzigen Bergwerke auf Elba liegen im Gebiet von Vallone und Ginevro. Sie ermöglichen es, die Bergbaugeschichte von Capoliveri mit den 7 km langen Stollen, die bis zu 54 Meter unter den Meeresspiegel reichen, zu entdecken. Hier findet sich das größte Magnetitvorkommen Europas. Um diese einmalige Stätte zu erkunden, stehen geführte Touren stehen zur Verfügung.
Capoliveri ist seit jeher ein Landstrich, der ganz im Zeichen der Weinberge und erlesener Weine steht, die man zusammen mit den vielen köstlichen Lokalgerichten genießen kann. Der Name Capoliveri geht auf Caput Liberi zurück, was auf Lateinisch für Hügel des Liber steht, was so viel wie dem Bacchus geweiht bedeutet. Die wichtigste Kulturveranstaltung ist das Weintraubenfest im Oktober, in dessen Rahmen zahlreiche mit der Ernte verbundene Events stattfinden.
Dank einer Vielzahl von Aktivitäten kann man die reizvollen Szenerien, die die üppige Landschaft und das glitzernde Meer bieten, in vollen Zügen genießen. Der Bike Park von Capoliveri ist der perfekte Ort für Radfans. Man kann aber auch den Strecken folgen, die den Monte Calamita durchqueren und atemberaubende Ausblicke ermöglichen. Darüber hinaus steht neben dem prächtigen Monte Calamita eine Fülle von Buchten und schönen Stränden zur Verfügung, die man nicht verpassen sollte. Unternehmen Sie einen Trip zu den Stränden Capo di Stella, Barabarca oder Innamorata (Strand der Verliebten). Das „Love Festival“ am 4. Juli ist hierfür ein idealer Zeitpunkt. Der Legende nach sollen sich zwei junge Liebende, Lorenzo und Maria, deren Liebe unter keinem guten Stern stand, am Innamorata-Strand getroffen haben, bevor sie ein tragisches Ende erwartete.
Eine Bootstour eignet sich perfekt dazu, einen Blick auf Capoliveri mit seinen Hügeln und Tälern zu werfen, während man die faszinierende Küste entlangsegelt. Das Museo del Mare, das dem Meer gwidmet ist, erkundet ein weiteres faszinierendes Kapitel der Vergangenheit von Capoliveri. Napoleon Bonaparte verbrachte sein Exil auf Elba und lockt seither Geschichtsliebhaber auf die Insel. Die Gewässer hier wohnten aber nicht nur diesem bedeutsamen Ereignis bei. Das Pollux-Schiff, das auf dem Weg von Neapel nach Marseille war, versank hier mit einem gewaltigen Münzschatz an Bord und löste eine große Schatzjagd aus. Das Museum beherbergt eine sehenswerte Ausstellung zu diesem Schiffswrack.