Die 5 schönsten Brücken der Toskana: eine wahre Zeitreise

Wenn man die Via Matildica del Volto Santo entlanggeht, stößt man auf einen der faszinierendsten und geheimnisvollsten Orte der Toskana: die Ponte della Maddalena, besser bekannt als Ponte del Diavolo (Teufelsbrücke) in Borgo a Mozzano. Mit ihren beeindruckenden, asymmetrischen Bögen prägt sie den Eingang zur Garfagnana und verbindet die beiden Ufer des Flusses Serchio. Sie wurde um das Jahr 1000 erbaut und wurde der Legende nach mit Hilfe des Satans errichtet, der als Gegenleistung für seine Arbeit die Seele des ersten Lebewesens forderte, das sie überquerte. Aber die Dorfbewohner waren schlauer und schoben einen Hund (oder eine Ziege) über die Brücke. Da Tiere der Überlieferung nach keine Seelen haben, konnte sich der Teufel in seiner Wut nicht der begehrten Beute erfreuen.

Ebenfalls mit einer Legende verbunden ist die Ponte della Pia, ein malerischer Steinbau, der sich in einem üppigen Wald in der Montagnola Senese befindet. Mit ihrem Bogen überquert sie den Bach Rosia zwischen den Gemeinden Sovicille und Chiusdino an der Straße von Siena nach Massa Marittima. Hier ging Pia de' Tolomei, die auch von Dante erwähnte Adelige aus Siena, hin, um den Mann zu heiraten, der sie später töten sollte, wie in der Göttlichen Komödie zu lesen ist: „Siena mi fè, disfecemi Maremma“ (Siena brachte mich hervor, die Maremma brachte mich um). Und genau auf dieser Brücke erscheint der Überlieferung zufolge in den dunkelsten Nächten der Geist der in Weiß gekleideten Pia.

In der malerischen Landschaft der Berge Pistoias gibt es eine 227 Meter lange Brücke, die die zwei Ufer des Flusses Lima mit einander verbindet. Es handelt sich um die Ponte Sospeso delle Ferriere (Hängebrücke delle Ferriere) in San Marcello Piteglio, eine Fußgängerbrücke, unter der es fast 40 Meter in die Tiefe geht. Sie wurde in nur zwei Jahren von Vincenzo Douglas Scotti erbaut und hält den Rekord für die längste Hängebrücke Italiens. Bis 2006 war sie sogar die erste der Welt, die später von einem Bauwerk in Japan übertroffen wurde. Sie zu begehen ist, vor allem für Abenteuerlustige, ein unvergessliches Erlebnis.

Entlang der Frankenstraße , nicht weit von Pontremoli entfernt, befindet sich die schöne romanische Brücke von Groppodalosio aus dem Jahr 1574, die in den Kastanienhainen des Valle Oscura versunken ist. Die Brücke mit ihrem 16 Meter hohen Bogen führt über den Fluss Magra und verbindet Groppodalosio mit Casalina. Von Casalina aus führt ein markierter, etwa fünf Minuten langer Fußweg dorthin.

Abgeschlossen wird unsere Tour mit der Ponte Vecchio, der Königin der Brücken der Toskana, die in der ganzen Welt so bekannt und beliebt ist, dass sie als einzige Brücke von Florenz im Zweiten Weltkrieg nicht von den Deutschen zerstört wurde. Die Ponte Vecchio, ein obligatorischer Halt für einen romantischen Spaziergang und vielleicht einen Besuch eines der vielen Goldschmiedegeschäfte, überquert den Arno und wird vom Vasari-Korridor überragt, einem Geheimgang, der von den Medici angelegt wurde, um den Palazzo Vecchio mit dem Palazzo Pitti zu verbinden.