Die Galileo-Tour in Pisa

Ausgangspunkt ist der berühmte Platz der Stadt, Piazza dei Miracoli, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Hier befinden sich der allseits bekannte Schiefe Turm, das Baptisterium, der Monumentalfriedhof und die beeindruckende Kathedrale, in der Galileo getauft wurde.
Im Gebäude der Opera della Primaziale Pisana am Ende des Platzes ist die Taufurkunde von Galilei aufbewahrt. 
Nach einigen Kontroversen wurde das Geburtshaus des Wissenschaftlers schließlich im Viertel Sant'Andrea, bei den Hausnummern 24 und 26 der heutigen Via Giusti, ausgemacht.

Der Legende nach war die Piazza dei Miracoli ein wissenschaftliches Labor für Galileis Entdeckungen, wie die Experimente zum freien Fall, die er vom Schiefen Turm aus durchführte. Es heißt auch, dass Galilei das Gesetz des Isochronismus der Pendelschwingungen in der Kathedrale bei der Beobachtung einer großen Votivlampe verstanden hat.

Gehen Sie die Via Benedetto Castelli entlang bis zur Piazza dei Cavalieri nur wenige Meter von der Piazza dei Miracoli entfernt. Der Platz ist nach dem Nachfolger Galileis an der Universität von Pisa benannt und heute ein Anziehungspunkt für Kultur und Studium, da sich hier der Hauptsitz der Scuola Normale di Pisa befindet.

Der vierte Abschnitt führt Sie in den Borgo Stretto, eine von Pisas bekanntesten Straßen, die heute als die schickste Gegend der Stadt gilt. Achten Sie auf den Palazzo Bocca, im Eckhaus an der Via Mercanti, der eine Tafel trägt, die darauf hinweisen, dass es sich um den ehemaligen Wohnsitz der Familie Galilei handelt. Direkt vor uns liegt die herrliche Kirche San Michele in Borgo.

Zeit, sich zur Piazza delle Vettovaglie aufzumachen, wo Galilei als Student seine Zeit verbrachte.
Der Palazzo della Sapienza, ein Gebäude, das 1472 von Cosimo I. de’ Medici als Universitätssitz eingerichtet wurde, ist dagegen die Kulisse seiner Jahre als Lehrer, zunächst als junger und missverstandener Professor für Mathematik und später als berühmter Wissenschaftler.
Unter dem Portikus, dem Eingang zur Aula Magna Storica, befindet sich eine Statue von Galileo Galilei.

Das Nationalmuseum des Königspalastes, das von Buontalenti entworfen wurde, ist die nächste Etappe des Rundgangs. Jahrhundertelang wohnten hier die herrschenden Familien Medici, Lothringen und Savoyen. Heute ist es voller Einrichtungsgegenstände aus dem 17. bis 19. Jahrhundert, darunter Gemälde, Rüstungen und Wandteppiche. Von der Spitze des Turms aus hat man einen herrlichen Blick auf Pisa und von hier aus richtete Galilei seine Teleskope auf das Himmelsgewölbe.

Wir überqueren nun den Arno an der Ponte Solferino und machen uns auf den Weg zur jüngsten Hommage Pisas an seinen berühmten Mitbürger. Seit November 2023 befindet sich auf dem Gebäude des Centro Maccarone das imposante Werk von Kobra, dem weltberühmten brasilianischen Straßenkünstler: ein 160 Meter großes Wandgemälde, das Galileo Galilei darstellt, der den Turm von Pisa als astronomisches Fernrohr benutzt, eine Hommage an Wissenschaft, Verkehrswege, Austausch, Internet sowie die alte und die neue Welt.