Orte des Glaubens und wilde Natur mit asketischem Charme prägen die Route, die den Spuren des Heiligen von Assisi folgt
Die Via di Francesco verbindet nicht nur wichtige religiöse Gebäude wie Santa Croce in Florenz mit der Basilika in Assisi, sondern führt auch an zahlreichen Kultstätten vorbei, die zwischen Natur und Spiritualität angesiedelt sind. Intime Orte der Stille und des Gebets, umgeben von heiligen und majestätischen Wäldern, wie zum Beispiel das Santuario Francescano della Verna(Franziskaner-Sanktuarium La Verna, das von Dante im Paradies, Gesang XI (106 - 108) erwähnt wird, und das Kloster und die Einsiedelei von Camaldoli. Andere, weniger bekannte, aber nicht weniger faszinierende Orte verwahren Geschichten und Kunstwerke, die es Schritt für Schritt zu entdecken gilt, und bieten dem Pilger in einigen Fällen Unterkunft.
Die Via di Francesco, durchdrungen von Mystik und ungezähmter Natur, kann aufgrund dieses Reichtums als der eindrucksvollste Einsiedeleienweg Italiens bezeichnet werden.
Inhalt
1.
Santuario Francescano della Verna (Franziskanisches Sanktuarium von Verna)
2.
Kloster und Einsiedelei von Camaldoli
3.
Abtei von Vallombrosa
4.
Sanktuarium Santa Maria del Sasso
5.
Einsiedelei von Cerbaiolo
6.
Die Einsiedelei von Montecasale
7.
Einsiedelei Le Celle
Santuario Francescano della Verna (Franziskanisches Sanktuarium von Verna)
Franziskanisches Sanktuarium von La Verna - Credit:
Jacob Caddy
Eingebettet in die monumentalen Buchen- und Tannenwälderdes Casentino, die die toskanische Apenninkette bedecken, erhebt sich auf dem Monte Penna das franziskanische Sanktuarium LaVerna, das von den umliegenden Gebieten des Casentino und des oberen Valtiberina gut sichtbar ist. Der Ort, an dem der heilige Franziskus die Stigmata empfangen haben soll, ist einer der wichtigsten franziskanischen Wallfahrtsorte.
Der Komplex umfasst die kleine Kirche Santa Maria degli Angeli, die von Franziskus selbst erbaut wurde, einen bezaubernden Korridor mit Glasfenstern auf der einen und Fresken auf der anderen Seite, die Kapelle der Heiligen Stigmata und die Basilika Santa Maria Assunta, in der sich die Verkündigung befindet, eines der Meisterwerke von Andrea della Robbia. Ein markanter Punkt ist der Sasso Spicco, ein imposanter Felsen, der eingekeilt am Ende einer Schlucht liegt und über eine schöne Treppe zu erreichen ist.
Kloster und Einsiedelei von Camaldoli
Einsiedelei von Camaldoli Casentino - Credit:
yolandacabre
Im Parco nazionale delle Foreste Casentinesi, Monte Falterona e Campigna (Nationalpark der Casentino-Wälder, des Monte Falterona und des Monte Campigna), finden sich weitere religiöse Perlen in den heiligen Buchen- und Tannenwäldern: das Kloster und die Einsiedelei von Camaldoli. Camaldoli wurde 1012 vom Benediktinermönch San Romualdo gegründet und beherbergt zwei Hauptkerne: das Kloster (zu dem auch ein Gästehaus, eine alte Apotheke und eine Kirche mit fünf bewundernswerten Gemälden von Giorgio Vasari gehören) und, etwa drei Kilometer entfernt, die heilige Einsiedelei, die sich auf einer Höhe von etwa 1.100 Metern in der Nähe des Apenninkamms an der Grenze zur Romagna befindet.
Abtei von Vallombrosa
Die Abtei von Vallombrosa - Credit: Shutterstock.com / marcociannarel
DieAbtei von Vallombrosa, Hüterin eines bedeutenden künstlerischen Erbes und umgeben von den herrlichen Wäldern des Reggellese, ist ein majestätischer Klosterkomplex inmitten der Stille und der Natur, der zahlreiche religiöse und kulturelle Aktivitäten organisiert und Gläubige und Pilger empfängt. Die Mönche des Vallombrosa stellen zahlreiche Kräuterprodukte her, darunter auch Liköre mit bekannten wohltuenden Eigenschaften. Die Abtei wurde 1950 in den Rang einer Basilika minor erhoben und ist ein italienisches Nationaldenkmal.
Das Sanktuarium Santa Maria del Sasso liegt in der gleichnamigen Ortschaft in der Nähe des historischen Dorfes Bibbienaund ist eine Kultstätte, der Papst Pius XII. 1942 den Ehrentitel einer Basilika minor verlieh. Es beherbergt bedeutende Kunstwerke der florentinischen Schule wie die Madonna del Buio und eine Terrakotta von Mattia della Robbia. Das Kloster wurde um einen geräumigen Kreuzgang mit vier Säulengängen und Lünetten mit Fresken aus dem 18. Jahrhundert mit den Wundern der Madonna del Sasso herum erbaut.
Einsiedelei von Cerbaiolo
Die Einsiedelei von Cerbaiolo - Credit: Toscana Promozione Turistica
Die Einsiedelei von Cerbaiolo, ein Ort des Gebets und der Spiritualität, liegt auf einem Felsvorsprung inmitten der Natur in der wunderschönen Umgebung von Pieve Santo Stefano im Valtiberina. Obwohl sie viel kleiner ist, erinnert sie an das Sanktuarium von La Verna und bietet eine herrlichen Aussicht auf die Umgebung. Der Komplex wurde dem Heiligen Franziskus gestiftet und von 1216 bis 1783 von den Franziskanern bewohnt. In der jüngeren Geschichte war es während des Zweiten Weltkriegs Schauplatz erbitterter Kämpfe zwischen deutschen Truppen und Partisanen.
Die Einsiedelei von Montecasale
Einsiedelei von Montecasale
Das Kloster Montecasalewurde 1213 vom Heiligen Franziskus gegründet, nachdem er es geschenkt bekommen hatte. Es stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde in der wunderschönen Umgebung von Sansepolcro errichtet. Es ist ein wertvolles Beispiel der "armen" Architektur und ein faszinierendes religiöses Gebäude inmitten der Wälder des Valtiberina, das noch die charakteristischen Merkmale der alten Franziskanerklöster aufweist.
Einsiedelei Le Celle
Einsiedelei Delle Celle Cortona - Credit: Benedetta Perissi
Nur einen Katzensprung von dem herrlichen Dorf der Kunst und Geschichte Cortona entfernt, ist die franziskanische Einsiedelei Le Celle ein Ort des inneren Friedens und der mystischen Natur inmitten einer beeindruckenden Landschaft. Dieses heilige Gebäude, in dem Stille herrscht und das der Suche nach Gott gewidmet ist, war das erste Kloster, das der heilige Franziskus im Jahre 1211 nach Christus gründete. Einige Räume werden für Gruppen von Menschen genutzt, die sich für eine begrenzte Zeit der geistlichen Einkehr zurückziehen möchten.
