Der Ort San Giuliano Terme gehört zu den Terre di Pisa und grenzt an die Stadt Lucca.
Schon zu Zeiten der Römer war der von ihnen Acquae Pisanae genannte Ort ein wichtiges Zentrum und in der Moderne wurde er zu einem Erholungsort für viele berühmte Persönlichkeiten, die sein Thermalwasser nutzen. Die Villen der ansässigen Adelsfamilien schmücken bis heute die verschiedenen Ortsteile der Gemeinde im Schatten der Monti Pisani. In diesem Artikel geht es um 5 Dinge, die man in San Giuliano Terme auf keinen Fall verpassen sollte!
Auf einer Anhöhe oberhalb von San Giuliano Terme liegt der Park des Amphitheaters. Es ist ein magischer Ort, der weit ab vom Verkehr zum Entspannen einlädt. Der Park öffnet sich auf eine halbmondförmige Lichtung, auf der man das Gefühl hat, in einem alten, mit Rasen bewachsenen Amphitheater zu stehen.
Von hier oben hat man einen atemberaubenden Ausblick über die Provinz Pisa, bis weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Klar zu erkennen ist das Profil des Schiefen Turms und der anderen Denkmäler auf der Piazza dei Miracoli. Hinter dem Park befinden sich mehrere Marmorgruben, die im Mittelalter durch den abgebauten Marmor einen beachtlichen wirtschaftlichen Stellenwert für die Stadt hatten. Mit dem dunkelgrauen Marmor, der in diesen Brüchen abgebaut wurde, hat man einige dekorative Elemente an der Piazza dei Miracoli in Pisa ausgeführt.
Der Berg oberhalb von San Giuliano Terme stellte schon immer die natürliche Grenze zwischen den Provinzen Pisa und Lucca dar. Bevor es den berühmten Tunnel gab, der gemeinhin als „Il Foro“ (das Loch) bekannt ist, mussten die Wanderer den Passo di Dante überqueren, um auf die andere Seite des Berges zu gelangen. Der Pass trägt den Namen des Dichterfürsten Dante, von dem er im dreiunddreißigsten Gesang seines Werkes „Die Hölle“ so erwähnt wird:
„… Der hier erschien mir als der Herr und Meister;
Er jagte Wolf und Wölflein zu dem Berge,
Der den Pisanern Luccas Anblick hindert,“
Der Wanderweg beginnt bei dem schon erwähnten Parco dell’Anfiteatro. Er ist mit seine Länge von ungefähr 6 km auch für Anfänger geeignet. Wenn geübte Wanderer noch weiter gehen möchten, können sie die vom CAI zuverlässig markierten Wanderwege 00 oder 15 einschlagen.
Die Thermalbäder von San Giuliano waren schon zur Zeit der Römer wohl bekannt, das wissen wir aus Berichten von Plinius dem Älteren. Nach weitreichenden Sanierungsarbeiten wurde die Thermal-Anlage gegen Ende des 18. Jahrhunderts in ganz Europa berühmt, damals noch unter dem Namen Bagni di San Giuliano.
Viele illustre Persönlichkeiten haben hier Rast gemacht, darunter der englische Dichter Percy B. Shelley und seine Ehefrau, die Schriftstellerin Mary Shelley. Sie wohnten in einer Wohnung direkt dem Eingang zum Thermalbad gegenüber, an der nun eine Gedenktafel angebracht ist. Heute kennt man die Thermalbäder unter dem Namen Bagni di Pisa Tuscany. Zur Anlage gehört ein 5-Sterne-Resort, in dem man sich erholen und das Gleichgewicht der Sinne wiederfinden kann.
In weniger als 5 Autominuten erreicht man die Ortsteile Ghezzano und Asciano, die durch den Fahrrad- und Fußgängerweg der Via dei Condotti verbunden werden. Die Strecke verläuft neben dem Acquedotto Mediceo, einem Aquädukt, das zwischen dem 17. und dem 20. Jahrhundert in Betrieb war. Die moderne Wasserleitung folgt seinem Verlauf, doch heute hat man sie unter die Erde verlegt.
Die Wanderung ist am eindrucksvollsten, wenn man in Ghezzano aufbricht: So taucht man in die Geschichte ein, ist gleichzeitig von der Natur umgeben und hinter Asciano kann man die Silhouette der Monti Pisani bewundern.
Im ersten Abschnitt ist die Via dei Condotti geschottert, später wird sie breiter und zu einer befestigten Straße.
Um vollends die Natur der Monti Pisani zu erleben, sollte man sich unbedingt zu den Quattro Venti aufmachen. Der Aussichtspunkt und ein Bergweg befinden sich im Ortsteil Molina di Quosa, kaum 10 Autominuten von San Giuliano Terme entfernt.
Man kann mit dem Auto die Panoramastraße Molina di Quosa hochfahren oder, für alle die sportlicher sind, zu Fuß vom Ort auf der Via dei Molini ein paar Kilometer aufsteigen, um anschließend auf die, auch von Autos befahrene Hauptstraße zu kommen. Das Gebiet der Quattro Venti ist berühmt für seine Esskastanien und Steinpilze.