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Geschichten vom wahren Kreuz von Piero della Francesca, Detail

Ewige Meisterwerke. Drei nicht zu versäumende Kunstwerke an der Via Romea Germanica

Auf dem Weg von Arezzo nach Cortona begegnet man Werken von unschätzbarem Wert, die vom künstlerischen Genie der Renaissance zeugen.

Die Via Romea Germanica ist eine antike Straße, die von der Stadt Stade in Deutschland bis nach Rom führt und dabei eine Reihe faszinierender Landschaften und Orte durchquert. Die Etappen der Toskana sind gespickt mit Schönheiten, die ebenso der Menschenhand wie dem Zauber der Natur zu verdanken sind. 

Wälder und Forste begleiten die Pilger auf dem ersten Teil der Reise, während die Städte, auf die sie später treffen, wahre Kunstschätze hüten. Zwischen Arezzo und Cortona, über Castiglion Fiorentino, kann man Werke von unschätzbarem Wert bewundern, ewige Meisterwerke, die den Betrachter seit Jahrhunderten atemlos machen.

Inhalt
  • 1.
    Die aretinischen Fresken von Piero della Francesca
  • 2.
    Logge Vasariane
  • 3.
    Die Verkündigung von Beato Angelico

Die aretinischen Fresken von Piero della Francesca

Geschichten vom wahren Kreuz von Piero della Francesca, Detail
Geschichten vom wahren Kreuz von Piero della Francesca, Detail

Die Basilica di San Francesco auf dem Hauptplatz von Arezzo beherbergt einen der berühmtesten Freskenzyklen der Kunstgeschichte: die Geschichten vom wahren Kreuz von Piero della Francesca. Dieses Meisterwerk, ein Eckpfeiler der Renaissancemalerei, malte der Künstler zwischen 1452 und 1466, inspiriert von der Bibel und der Leggenda Aurea (Goldene Legende), einer Sammlung mittelalterlicher Hagiographien, die von Bischof Jacopo da Varagine zusammengestellt wurde.

Der Bilderzyklus wird in 12 Szenen in der Hauptkapelle in einem Feuerwerk von Figuren und Farben lebendig; die Fresken stellen die Geschichte des Holzes dar, aus dem das Kreuz Christi gefertigt wurde, beginnend mit den Ereignissen, die in der Genesis erzählt werden. An den Wänden der Kapelle sind die prächtigen Figuren von Adam, der Königin von Saba, Kaiser Konstantin und seiner Mutter Helena und schließlich Kaiser Heraklius zu sehen, der das heilige Holz nach Jerusalem zurückbrachte und damit die Geschichte des wahren Kreuzes abschloss.

Die perfekte Symmetrie und Eleganz der Fresken ist auf ein präzises Kriterium von Piero della Francesca zurückzuführen, der die ästhetische Ordnung der chronologischen Ordnung vorzog: Die einzelnen Szenen sind nämlich nicht in der Reihenfolge dargestellt, in der sie stattfanden, sondern die Schlussszene steht ganz oben und ist die erste in der Reihenfolge der Anordnung.

Logge Vasariane

Logge Vasariane in Castiglion Fiorentino
Logge Vasariane in Castiglion Fiorentino - Credit: Sailko

Castiglion Fiorentino, das man auf der Straße Romea Germanica erreicht, nachdem man Arezzo verlassen hat, schenkt uns die Möglichkeit, die sogenannten Logge Vasariane (Vasaris Bodengang), ein Beispiel für das architektonische Genie der Spätrenaissance, zu betrachten. 
Eine Reihe von Rundbögen begrenzt die Seite des Stadtplatzes, der sich zum Tal hin öffnet, und bildet einen herrlichen Rahmen, der sowohl die Stadt als auch das Panorama mit einem meisterhaften Werk der Ausgewogenheit und Eleganz verschönert. 

Obwohl sie den Namen Vasaris trägt, reicht die Geschichte des Bogengangs bis ins Mittelalter zurück: Ursprünglich war es ein hölzerner Bogengang, der für den Markt genutzt wurde und der von Leon Battista Alberti renoviert wurde. Dem neuen Bauwerk war keine lange Lebensdauer beschieden: Schon bald waren weitere Instandhaltungs- und Renovierungsarbeiten erforderlich, mit denen Vasari betraut wurde und die zwischen 1560 und 1570 stattfanden.
Zu den wichtigsten Änderungen am Bogengang gehörte die Anbringung des Medici-Wappens und vor allem die Übernahme der florentinischen Ästhetik: Die Steinsäulen, die im Kontrast zum Stuck der Struktur stehen, erinnern direkt an den Stil von Brunelleschi, der Vasari sehr bekannt war.

Die Verkündigung von Beato Angelico

Die Verkündigung in Cortona von Beato Angelico
Die Verkündigung in Cortona von Beato Angelico - Credit: Sailko

Der letzte Teil der Etappen in der Toskana ermöglicht uns die Entdeckung eines weiteren Meisterwerks der Renaissance im Museo Diocesano in Cortona. In einem der Säle befindet sich die berühmte Verkündigung von Beato Angelico, ein Werk, das um 1430 in Tempera auf Holz gemalt wurde. 

Vom gleichen Autor sind zwei weitere Werke zum Thema der Verkündigung bekannt, die im Prado-Museum in Madrid und in der Basilika Santa Maria delle Grazie in San Giovanni Valdarno aufbewahrt werden. Obwohl es keine Gewissheit gibt, geht man davon aus, dass das in Cortona ausgestellte Werk das erste war und dass die anderen erst später, im Gefolge seines Erfolgs, entstanden sind. 

Der Einfluss des Brunelleschi-Stils, der sich im Bogengang von Castiglion Fiorentino wiederfindet, zeigt sich auch im Portikus der Verkündigung, dessen Säulen den Kontrast zwischen Gips und Stein neu inszenieren, während der Stil der Figuren und des gesamten Werks auf den ästhetischen Kanon von Masaccio und Masolino verweist. 

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