Eine Reihe alter Wege aus Nordosteuropa führte Wanderer und Pilger im Mittelalter zu den wichtigsten Pilgerzielen, Rom, Jerusalem und Santiago de Compostela. Dazu gehört die Romea Strata, die vom Brenner aus die Poebene durchquerte und nach wie vor durchquert, um über die Pässe des Appenins von Modena und Pistoia in die Toskana zu führen. In der Region durchquert sie über 110 km lang das Montagna Pistoiese-Gebiet, die Stadt Pistoia, Montalbano, Vinci und die Orte des Unteren Valdarno Fucecchio und San Miniato. Diese geschichtsträchtigen und kunsthistorischen Orte bezaubern mit einzigartigen Ausblicken auf wunderschöne Landschaften und bieten auch seltenen Tier- und Pflanzenarten wertvolle Lebensräume.
Die Romea Strata führt über den Croce Arcana-Pass auf einer Höhe von 1669 m ü.d.M. und mit einem atemberaubenden Blick auf die Gipfel des Apennins wie Cimone und Libro Aperto, in die Toskana. Die typisch alpinen Panoramen der Oberen Toskana bieten einen Landstrich, dessen Profil sanft tief eingeschnittene Täler und Höhen prägen, die von üppigen Wäldern und Seen eiszeitlichen Ursprungs bedeckt sind. Wunderschöne Landschaften mit ausgedehnten, wilden Buchen-, Tannen-, Kastanien-, Zerreichen- und Hainbuchenwäldern, in denen große Säugetiere wie Hirsche und Wölfe beheimatet sind
Das Gebirgsrelief, das sich zwischen den Provinzen Pistoia, Florenz und Prato erhebt, ist eine grüne Lunge, die die Ebene von Florenz-Prato-Pistoia und das Obere Valdarno vom Unteren Valdarno trennt. Ein Gebiet von besonderem historischem Interesse mit seinen prächtigen Medici-Villen in Poggio a Caiano, Montevettolini und Artimino, das von einem Bergrücken durchzogen ist, der zu Jagdzwecken in einen großen, umzäunten Wald, vorwiegend mit Steineichen, eingebettet war. Noch heute sind Teile dieses Zauns erhalten, und der Naturraum mit mehreren Naturschutzgebieten von örtlichem Interesse, die dessen natürlichen, landschaftlichen und historischen Wert schützen, ist von zahlreichen Wildtierarten bewohnt.
Das Tal an den Hängen des Montalbano-Massivs ist von Hügeln geprägt, die von geometrisch angelegten Weinbergen und Olivenhainen unterbrochen werden. In diese traumhafte Umgebung ist Vinci eingebettet, ein Dorf mit toskanischem Flair und der Geburtsort des größten Genies aller Zeiten, Leonardo da Vinci. Diese Hügel, in denen die Kunst der Antike mit der Kunst der Gegenwart Hand in Hand geht, bieten wunderschöne Ausblicke auf Land und Natur. Halbwilde, aber dennoch wertvolle Lebensräume, die den Naturraum des Montalbano erweitern und der lokalen Fauna Nahrung und Schutz bieten
Nach Fucecchio, dem Ort, an dem die Via Romea Strata in die Via Francigena einmündet, ist das größte Feuchtgebiet im italienischen Binnenland, die gleichnamigen Padule di Fucecchio, benannt. Aufgrund seines besonderen Reichtums an Flora und Fauna, der mit dem Sumpfgebiet verbunden ist, und seines historischen Wertes ist es durch zwei Naturschutzgebiete geschützt, eines im Gebiet von Florenz und eines in dem von Pistoia. Ein Gebiet von unschätzbarem naturkundlichem Wert und Paradies für begeisterte Vogelbeobachter. In diesem großen Feuchtgebiet leben verschiedene Reiherarten, Lappentaucher, Stelzenläufer und viele andere Vogelarten.