Natur, Kultur, Kunst- und Geschichtserbe. Uralte Städte mit einzigartigen künstlerischen und architektonischen Werken, aber auch kleine Dörfer, in denen die Zeit stillzustehen scheint, sowie eine harmonische, von Menschenhand respektvoll geformte Landschaft inmitten von mit Weinreben bedeckten Hängen und Zypressenreihen.
Die Toskana ist ein besonderer Landstrich, ein wahres Freilichtmuseum, in dem die Vergangenheit Hand in Hand mit der Gegenwart geht und eine Symbiose schafft, die nirgendwo anders zu finden ist.
Aus diesem Grund hat die UNESCO 16 Perlen der Toskana in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, darunter 7 Kulturstätten, 3 Biosphärenreservate, 2 Geoparks, 2 transnationale Stätten, eine Stadt im Creative Cities Netzwerk und ein immaterielles Gut.
Hafen des antiken Roms, Seerepublik und eine Stadt von sehr großer Bedeutung in der Geschichte des Mittelmeers.
Die Piazza dei Miracoli, Schauplatz der Experimente von Galileo Galilei, ist Inbegriff der architektonischen Perfektion der Pisaner Romanik, einer Kombination aus klassischen, frühchristlichen, lombardischen und orientalischen Motiven. Die Monumente hier, der Dom, der berühmte Schiefe Turm, das Baptisterium und der Friedhof Camposanto, sind atemberaubend schön und makellos. Der monumentale Komplex ist einer der bekanntesten und meistbesuchten der Toskana und wurde 1987 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Siena ist einer der Archetypen der mittelalterlichen Stadt schlechthin. Das zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert entstandene gotische Erscheinungsbild wurde im Laufe der Jahre bewahrt und durch die wertvollen Beiträge von Duccio di Buoninsegna, den Brüdern Lorenzetti und Simone Martini bereichert.
Es gibt viele Orte zu besichtigen, angefangen bei der berühmten Piazza del Campo mit ihrer Muschelform, auf der sich der Torre del Mangia und der Palazzo Pubblico (Rathaus) erheben, bis hin zum Dom mit seinem Commesso-Marmorboden (Marmor-Hartgestein-Mosaiktechnik) und den Kunstwerken von Michelangelo, Nicola Pisano und Donatello. Darüber hinaus legt Santa Maria della Scala, das älteste Krankenhaus der Welt, das an der antiken Frankenstraße erbaut wurde, Zeugnis von einer tausendjährigen Geschichte ab. Aber es gibt auch ein unterirdisches Siena, das der „Abwässer“, heute das Wassermuseum.
Seit 1995 steht die Altstadt von Siena auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Das an der an der Apuanischen Riviera gelegene Carrara ist weltweit als Stadt des Marmors bekannt.
Hier verschmelzen die Apuanischen Alpen mit der städtischen Landschaft und bilden so in einzigartiges Gebiet, das von weißen Bergprofilen und Marmorsteinbrüchen geprägt ist, die seit der Römerzeit aktiv sind.
Das weiße Gold von Carrara hat Künstler - angefangen bei Michelangelo - aller Zeiten und Orte inspiriert.
Im Jahr 2017 wurde Carrara in das UNESCO-Netzwerk „Creative Cities“ aufgenommen und unterscheidet sich durch seine außerordentlichen Leistungen in den Bereichen Handwerk und Volkskunst.
In Carrara gibt es drei Museen, die dem Marmor und seinen Traditionen gewidmet sind: das Stadtmuseum des Marmors, das die Geschichte des Marmors von der Römerzeit bis heute widerspiegelt, das CARMI Museo Carrara e Michelangelo, in dem moderne und zeitgenössische Bildhauerei im Mittelpunkt stehen, sowie das MudaC – Kunstmuseum in Carrara, das der zeitgenössischen Kunst gewidmet ist. Carrara ist zudem auch ein Freilichtmuseum, ein Ort, wo Tradition und Innovation aufeinandertreffen und an dem sich Kreative und Künstler aus aller Welt inspirieren lassen.
Im Jahr 2013 wurden 12 Medici-Villen und 2 Medici-Gärten (Boboli und Pratolino) von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Sie stellen ein Ideal der fürstlichen Residenz dar und sind ein wichtiges Zeugnis für den Einfluss der Familie Medici auf die moderne europäische Kultur, insbesondere dank deren Förderung der Künste.
Zu den schönsten Villen gehört die von Poggio a Caiano. Im Auftrag von Lorenzo de' Medici wurde sie von Giuliano da Sangallo erbaut. Sie beherbergt den traumhaften Saal Leo X., in dem ein bemerkenswerter Freskenzyklus aus dem 16. Jahrhundert von Pontormo, Andrea del Sarto, Franciabigio und Alessandro Allori erhalten ist.
Eine weitere prachtvolle Villa ist La Ferdinanda in Artimino, die auch „Villa der hundert Kamine" genannt wird. Diese Übertreibung bedeutete, dass jedes Zimmer einen Kamin aufwies, und es gab viele Zimmer.
Das von Buontalenti erbaute Gebäude sieht mit seinen kantigen Bastionen und der imposanten Treppe fast wie eine Festung aus. Und das Alles eingebettet in eine wunderschöne Landschaft.
Alle Villen sind bemerkenswert, aber man wird kaum jemals einen Ballsaal wie den der Villa Petraia sehen. Ihr Innenhof wurde in einen mit Fresken bemalten Saal mit Glas-Eisenabdeckung umgebaut, von dessen Oberlicht ein großer Kronleuchter herabhängt, der einem Märchen entnommen zu sein scheint.
Im Außenbereich sind die Gärten auf drei Ebenen angelegt und von der höchsten Ebene aus hat man einen einzigartigen Blick auf Florenz.
Eine einzigartige Landschaft, die Inbegriff der gesamten Toskana geworden ist, mit einem Meer von Hügeln, die mit Zypressen und lehmigen Gräben übersät sind. Das Val d'Orcia ist eine Agrar- und Hirtenlandschaft, in der Mensch und Natur in perfekter Harmonie zusammenleben. Seit 2004 gehört es zu den UNESCO-Welterbestätten der Toskana.
Hier haben sich befestigte Dörfer, Landgüter und Bauernhöfe entwickelt und führt die alte Frankenstraße an Abteien und Wallfahrtskirchen sowie Brücken und Pilgerherbergen vorbei.
Die Frankenstraße führte Pilger aus ganz Europa nach Rom und ist heute ein internationales Wahrzeichen für Slow Turism.
Das Gebiet des Val d'Orcia umfasst die Orte Pienza, Montalcino, San Quirico d'Orcia, Castiglione d'Orcia und Radicofani.
Die achte Perle, die 2021 als Teil des transnationalen Sammelguts „Bedeutende Kurstädte Europas“ zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, ist Montecatini. Diese Stadt ist das Symbol für das bedeutende europäische Kurortphänomen, war von 1700 bis in die 1930er Jahre aktiv und besticht mit ihren historischen Thermalanlagen und Juwelen der Jugendstilarchitektur.
Im Laufe der Zeit hat Montecatini die Aufmerksamkeit von Intellektuellen und Künstlern wie Verdi, Puccini und Leoncavallo auf sich gezogen und ist Inbegriff der Umsetzung sowohl des Konzepts des „großen Spa" als auch der „Thermenlandschaft“: Die monumentale Architektur ist auf vier Brunnen (Rinfresco, Tettuccio, Regina und Leopoldina) konzentriert und von Parks und Gärten umgeben, die zu schönen Spaziergängen einladen.
Das von der UNESCO anerkannte Sammelgut umfasst 10 weitere Kurstädte, darunter Spa (Belgien), Vichy (Frankreich) und Bath (Vereinigtes Königreich). Trotz aller Differenzen und Besonderheiten der einzelnen Städte verbindet sie die Tatsache, dass sie sich in der Nähe von Quellen entwickelt haben und als Modell für eine räumliche Organisation mit heilender, therapeutischer, erholender und sozialer Funktion dienen.
Ein kleiner Teil des toskanischen Territoriums gehört auch zum transnationalen UNESCO-Sammelgut der alten und urzeitlichen Buchenwälder (Ancient and Primeval Beech Forests of the Carpathians and Other Regions of Europe): die alten Buchenwälder des Nationalparks der Wälder des Casentino, ein außergewöhnliches Beispiel für nicht durch Menschenhand veränderte Wälder. Der Nationalpark Foreste Casentinesi ist eines der unberührtesten Waldgebiete Europas und eine wahre Naturoase zwischen der Toskana und der Emilia Romagna. Seit 2021 ist der Park mit dieser wichtigen Anerkennung ausgezeichnet.
Das Biosphärenreservat Toskanische Inseln wurde 2003 anerkannt und umfasst sieben Inseln - Gorgona, Capraia, Elba, Pianosa, Montecristo, Giglio und Giannutri -, die wertvolle Schätze biologischer Vielfalt, ein außergewöhnliches geologisch-bergbauliches Erbe aber auch Zeugnisse von beachtlichem historischem, archäologischem und kulturellem Wert hüten.
Die Gebiete des Biosphärenreservats gehören zu den Land- und Meeresgebieten, die unter dem kompletten Schutz des Nationalparks des Toskanischen Archipels stehen, dem größten Meerespark Europas.
Das 2004 anerkannte Biosphärenreservat Toskanische Küstenwälder erstreckt sich entlang der Küste zwischen Pisa, Viareggio und Livorno. Dieses Gebiet ist durch eine außergewöhnliche Vielfalt an Naturräumen wie Dünen, Pinienhainen und Landwirtschaftsgebieten geprägt. In diesem Reservat leben etwa 70.000 Menschen, die hauptsächlich in der Fischerei, der Landwirtschaft, dem ökologischen Landbau und dem Tourismus tätig sind.
Die Referenzbehörde für das Reservat ist der Naturpark von Migliarino, San Rossore und Massaciuccoli, ein wahres Naturparadies, das es zu erkunden und zu entdecken gilt.
Das Gebiet des Reservats des Toskanisch-Emilianischen Apennins wurde 2015 in die Liste der UNESCO-Biosphärenreservate (MAB) aufgenommen und befindet sich im nördlichen Teil der Apenninkette. Es ist ein einzigartiger Ort, denn hier treffen das mediterrane und kontinentale Klima aufeinander. Dank dieses besonderen klimatischen Gleichgewichts konnte hier eine große Vielfalt an Lebensräumen entstehen, in denen Tier- und Pflanzenarten zusammenleben.
Der Nationalpark des Toskanisch-Emilianischen Apennins gehört zu diesem Gebiet, das sich durch sanfte, leicht zugängliche Berge auszeichnet, die zu allen Jahreszeiten begehbar sind.
Der Toskanische Bergbaupark, auch bekannt als Park der Colline Metallifere (Erzhügel) erstreckt sich über 108.000 Hektar zwischen Grosseto und Livorno und wurde 2010 in das Weltnetz der UNESCO-Geoparks aufgenommen.
Hier gibt es 41 geologische Stätten, 34 Bergbaustätten und zahlreiche historische Stätten mit tausendjähriger Geschichte, von der etruskischen Bergbautätigkeit bis zur modernen Verarbeitung von Ressourcen wie den Soffionen.
Mit seinen vielfältigen Ökosystemen bietet der Park seltenen Arten wie wilden Orchideen und einer Tierwelt Lebensraum, zu der auch Wölfe und Wanderfalken zählen.
Dieser Ort ist in unglaubliche Landschaften und üppige Wälder eingebettet, wo sich Natur, Geschichte und Kultur verflechten und sich eine einzigartige Reise in die Artenvielfalt bietet.
Der Park der Apuanischen Alpen erstreckt sich über den gleichnamigen Regionalpark, der die Versilia, die Garfagnana und die Lunigiana umfasst, und gehört seit 2011 zu den Stätten des Globalen Netzwerks der UNESCO-Geoparks.
Geprägt von imposanten Gipfeln, die bis zu 2.000 m hoch sind, bietet er atemberaubende Ausblicke auf das Meer, eine zerklüftete Morphologie mit tiefen Tälern, spektakulären Höhlen und smaragdgrünen Seen.
Das bekannteste Gestein des Parks ist der Marmor, und das Territorium hat etwa 200 Mineralienarten zu bieten, von denen 18 genau hier entdeckt wurden.
Das Gebiet des Geoparks umfasst das Höhlensystem Antro del Corchia und den Geo Archäo-Erlebnispark in den Höhlen von Equi Terme, zwei touristische geologische Stätten mit Quecksilberminen, unterirdischen Steinbrüchen, Museen, speläologischen Routen, paläontologischen Fundstätten und Thermalquellen.
Unter den vielen Aromen, die die Toskana einzigartig machen, nimmt die Trüffel einen ganz besonderen Platz ein. Dieses edle Produkt ist ein Symbol für uralte Traditionen, besondere Sammeltechniken, jahrhundertealtes Handwerk und Legenden, die von Generation zu Generation überliefert wurden.
Die Trüffeljäger sind auf versteckten Pfaden in den Steineichen- und Pappelwäldern unterwegs, wo sie sorgsam die Geheimnisse dieses faszinierenden Brauchs hüten: Hier werden die Trüffel, die von Hunden erschnüffelt werden, mit einem Werkzeug namens Vangheggia (Trüffelsammelspaten) aus der Erde geholt.
Im Jahr 2021 wurden die Suche und das Ausgraben der Trüffel als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt.
San Miniato - auf halbem Weg zwischen Florenz und Pisa - ist das Zentrum dieser Tradition und hier findet jedes Jahr die drittwichtigste Marktmesse der Welt statt, die der weißen Trüffel gewidmet ist.
Neben San Miniato gehören auch andere toskanische Städte wie Arcidosso, Capolona, Castell'Azzara, Montaione, Montespertoli, Palaia und San Giovanni d'Asso zur Nationalen Vereinigung der Trüffelstädte.