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Die Apuanischen Alpen
Photo © Alice Russolo e Nicola Santini
Photo © Alice Russolo e Nicola Santini

Ferien im Gebirge: die schönsten Reiseziele

Trekking, Mountainbiking, Ausflüge und Erholung im toskanischen Bergland

Sport im Freien, vorzügliche Küche und Erholung: Im Sommer sind die Berge der Toskana ein perfektes Reiseziel für alle, die ihren Urlaub inmitten der Natur verbringen möchten. In kleinen Gruppen oder mit der Familie können Sie auf Wegen und Trekkingrouten die höchsten Gipfel der Region erklimmen, aber das ist längst nicht alles. Die Höhenlagen der Toskana bieten eine Vielzahl an Aktivitäten und Attraktionen. Sie können zum Beispiel eine der höchsten Hängebrücken der Welt überqueren, auf einer Schaukel, die an einem Felsbogen befestigt ist, über dem Abgrund schweben, verborgene Ortschaften entdecken und die Produkte des Waldes kosten.

Worauf warten Sie noch? Finden Sie Ihren Lieblingsort in den Bergen, packen Sie den Koffer und auf geht es ins Abenteuer!

Inhalt
  • 1.
    Die Montagna Pistoiese
  • 2.
    Die Lunigiana
  • 3.
    Die Garfagnana und das mittlere Serchio-Tal
  • 4.
    Das Casentino
  • 5.
    Der Monte Amiata
  • 6.
    Das Mugello
  • 7.
    Die Versilia
  • 8.
    Die Valtiberina Toscana

Die Montagna Pistoiese

Die spektakuläre Hängebrücke von San Marcello Pistoiese
Die spektakuläre Hängebrücke von San Marcello Pistoiese - Credit: Shutterstock.com / Marco Taliani de Marchio

In der kalten Jahreszeit ist sie das Königreich des Wintersports, während sie im Sommer zum Ausflugs-Paradies wird, das auch Kindern viel zu bieten hat: die Montagna Pistoiese. Diese vielfältige Gegend in der nördlichen Toskana ist nicht nur reich an malerischen Ortschaften, sondern vor allem auch an unberührter Natur, ausgedehnten Wäldern und unverfälschten Produkten.

Neben Abetone und Doganaccia gehören der Monte Gomito, der Monte Cimone und das Libro Aperto zu den beliebtesten Trekkingzielen, ebenso wie die Seen Lago Nero und Lago Scaffaiolo. Die Routen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können, überschneiden sich mit den kulturellen und historischen Etappen des Ecomuseo della Montagna Pistoiese, einem Museum, das eine Reihe von im Territorium verteilten Stationen umfasst, die zu sechs Lehrpfaden gehören, die den Alltag und die traditionellen Tätigkeiten des Gebiets erläutern.

Wer nicht unter Höhenangst leidet und es gern aufregend mag, kann den Ponte Sospeso delle Ferriere in San Marcello Piteglio überqueren, eine Hängebrücke, über die die Arbeiter einst auf die andere Seite des Tals gelangten. Spannend ist auch ein Besuch der Ghiacciaia della Madonnina in Le Piastre, ein historischer Eiskeller, in dem man lernt, wie früher Eis hergestellt und aufbewahrt wurde.

Die Lunigiana

Der Stretto di Giaredo, Pontremoli
Der Stretto di Giaredo, Pontremoli - Credit: We Live we explore

An der Grenze zu Ligurien lädt die Lunigiana ein, entdeckt zu werden, mit Trekkingrouten und Maultierpfaden, Burgen und mittelalterlichen Kirchen. In den Gemeinden Comano, Filattiera, Fivizzano, Licciana Nardi und Bagnone erheben sich die Gipfel des toskanisch-emilianischen Apennin. Auf Wanderungen in der Natur können Sie atemberaubende Aussichten über die Täler erleben, aber auch die Geheimnisse und Geschichten dieses Gebiets kennenlernen, zum Beispiel die Statuenmenhire, die zwischen der Kupferzeit und der Eisenzeit entstanden und in einem ihnen gewidmeten Museum in Potremoli zu sehen sind. In der Lunigiana liegt überdies ein Teil des Regionalparks der Apuanischen Alpen mit seiner eindrucksvollen Natur, mit Höhlen, Wasserläufen und dichten Wäldern.

Unter den schönen Gegenden der Lunigiana ist auch Zeri: Es ist das ideale Reiseziel für alle, die Stille und lange Spaziergänge lieben, auf denen sie Bauernhöfe und Schafzuchten kennenlernen können. Nicht weit vom Zentrum liegt das alte Bergdorf Formentara, das zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf 1100 Meter ü. d. M. gegründet wurde. Der kleine, inzwischen unbewohnte Ort ist noch heute Gegenstand von archäologischen Untersuchungen. Wunderschön ist überdies die Cascata della Colombara in der Nähe der Straße nach Bosco. Wenn Sie dagegen durch eine Schlucht wandern möchten, sollten Sie einen Ausflug zu den Stretti di Giaredo organisieren, eine Reihe von Canyons, die der Wildbach Gordana in den Fels gegraben hat.

Die Garfagnana und das mittlere Serchio-Tal

Der Orrido di Botri
Der Orrido di Botri - Credit: Serena Puosi

Kastanienwälder, malerische Dörfer und Natur. Das erwartet Sie bei einem Urlaub in der Garfagnana, die sich zwischen dem zentralen Apennin und den Apuanischen Alpen ausdehnt. Diese Berge mit ihren vielen Wasserläufen und Stauseen empfangen Sie mit außergewöhnlichen Attraktionen, wie dem Lago di Vagli mit dem Geisterdorf Fabbriche di Careggine, das 1946 geflutet wurde, um den Stausee zu schaffen. Schön ist auch der Lago di Isola Santa, an dessen Ufer ein zum Teil verlassener Ort liegt.

In der Garfagnana befindet sich auch der höchste Berg der Toskana: Der Monte Prato, in der Nähe von Sillano, ist 2054 Meter hoch.

In der Gegend gibt es viele Höhlen und Schluchten, zum Beispiel die Grotta del Vento in Fornovolasco, in der Gemeinde Fabbriche di Vergemoli, eine wunderschöne Tropfsteinhöhle, und der Orrido di Botri, eine spektakuläre Schlucht, die der Fluss Pelago im Laufe der Jahrtausende gegraben hat, mit steil aufragenden Felswänden, Wasserfällen und kleinen Seen.

Wenn Sie dagegen Bergdörfer lieben, sollten Sie in Fabbriche di Vergemoli die zauberhafte Einsiedelei von Calomini und in San Romano die mächtige Fortezza delle Verrucole besuchen. In San Pellegrino in Alpe wiederum erleben Sie eine der schönsten Aussichten der Garfagnana.

Das Casentino

Die Foreste Sacre im Casentino
Die Foreste Sacre im Casentino - Credit: Shutterstock.com / Cristina Annibali

Im Casentino können Sie köstliche Tortelli genießen, Handwerksbetriebe besuchen, in denen der typische orangerote Wollstoff produziert wird, stille Wälder und Orte des Glaubens entdecken.

In diesem Tal finden Sie zahlreiche religiöse Denkmäler, darunter das Kloster La Verna, das eng mit dem heiligen Franziskus verbunden ist, der dort die Stigmata empfing, wie es heißt. Nachdem Sie einen Wald durchquert haben, erreichen Sie das Kloster, das kostbares Kirchengerät beherbergt, darunter ein Reliquiar aus vergoldetem Kupfer, Gemälde florentinischer Schule aus dem 15. und dem 16. Jahrhundert und eine Christus-Büste aus Keramik, die Andrea della Robbia zugeschrieben wird.

In den Wäldern des Casentino liegt auch das Kloster von Camaldoli, zu dem ein Trekking-Rundweg führt, auf dem man die wunderbar würzige Bergluft genießen kann.

Zwischen dem Casentino und der Valtiberina erhebt sich die Alpe di Catenaia, ein Gebirge mit Eichen-, Kastanien- und Buchenwäldern. Vom Bergmassif Pratomagno aus, mit dem Gipfelkreuz auf 1590 m, schweift dagegen der Blick über das Arnotal.

 

 

 

Der Monte Amiata

Das Bergwerk in Abbadia San Salvatore
Das Bergwerk in Abbadia San Salvatore - Credit: Parco Museo Miniere Amiata

Der Monte Amiata ist ein erloschener Vulkan, und wie alle Vulkane birgt er in seinem Inneren viel Energie. Die Gegend ist dank der zahlreichen Wasserläufe ein Paradies für Wassersportler, zum Beispiel Kanufahrer. Aber auch Bergsteiger kommen auf ihre Kosten, wenn sie durch die herrliche Landschaft zum Gipfel steigen.

Gut trainierten Radfahrern sei dagegen eine Mountainbiketour zu den schönsten Ortschaften am Monte Amiata empfohlen: In Abbadia San Salvatore zum Beispiel kann man das alte Bergwerk, in dem Quecksilber abgebaut wurde, und das Bergbaumuseum besuchen, in Begleitung der ehemaligen Bergleute, die die Besucher mit den Erzählungen über ihr abenteuerliches Leben und ihre gefährliche Arbeit mitreißen und berühren.

Ein weiteres schönes Ziel ist Arcidosso, in dem die Rocca Aldobrandesca zu bewundern ist. In Santa Fiora erwartet den Besucher das schöne historische Zentrum mit dem alten Fischzuchtbecken, während Piancastagnaio auf einer Anhöhe über dem Tal des Paglia und der Via Cassia liegt.

Das Mugello

Passo della Sambuca, Mugello
Passo della Sambuca, Mugello - Credit: Luca Argalia

Das Mugello, das Land der Künstler und der kulinarischen Genüsse, der Kastanienwälder und alten Geschichten, lädt ein, entdeckt zu werden. Einer der Gipfel, der Monte Giovi, erhebt sich mit 992 Metern an der östlichen Grenze der Bergkette, die das Mugello vom Valdarno und der unteren Val di Sieve trennt. Dieses Bergland war schon in der Antike besiedelt, wie Funde aus der Etrusker- und der Römerzeit belegen, und ist seit jeher Heimat von Bauern und Hirten. Im Zweiten Weltkrieg war der Monte Giovi, an dem einige Partisanengruppen aktiv waren, von Bedeutung für die Resistenza, die Widerstandbewegung. Aus diesem Grund wurde dort ein Themenpark eingerichtet, der mit Schautafeln und einer Reihe von Lehrpfaden an den Widerstand erinnert. 

In der Gegend von Vicchio, in der noch das Geburtshaus von Giotto erhalten ist, kann man sich auf die Spuren der Künstler begeben und Orte von besonderem historischen und kulturellen Interesse inmitten der grünen Landschaft besuchen, am Monte Verruca wandern oder in der zauberhaften Umgebung des Lago di Montelleri Ruhe finden.

Der Gipfel des Monte Beni im Gemeindegebiet von Firenzuola ist 1259 Meter hoch, man erreicht ihn über einen Maultierpfad, der in Covigliano beginnt. Eine interessante kulturelle Attraktion ist dagegen das Museum der Bergbevölkerung im Palazzo dei Capitani in Palazzuolo sul Senio: Die Exponate dokumentieren die Geschichte des Mugello und seiner Bevölkerung.

Die Versilia

Schaukel am Monte Forato in den Apuanischen Alpen
Schaukel am Monte Forato in den Apuanischen Alpen - Credit: David Bonaventuri

Wenn Sie schon immer davon träumen, einmal in die Unterwelt hinabzusteigen, sollten Sie Helm und Taschenlampe einpacken: Der Naturpark Apuanische Alpen erwartet Sie! In diesem Kalksteingebirge verbergen sich zahlreiche Karsthöhlen, insgesamt wurden 1300 gezählt, darunter der eindrucksvolle Antro del Corchia in Stazzema, eine der tiefsten Höhlen Italiens.

Abenteuerlustige Reisende werden vom Monte Forato im Gebiet von Stazzema begeistert sein, der seinen Namen einem großen natürlichen Bogen verdankt. Er ist 32 Meter breit und 25 Meter hoch und hat sich durch Erosion gebildet. Wer einen gewissen Nervenkitzel liebt, kann auf der Schaukel schwingen, die bei Exkursionen mit autorisierten Führern am Bogen aufgehängt wird.

Die Alpe di Puntato, eine der letzten Almen der Apuanischen Alpen, zwischen der Pania della Croce, dem Monte Corchia und dem Freddone gelegen, bewahrt die Zeugnisse der Vergangenheit: verfallene Häuser, terrassiertes Land, Maultierpfade und Wege. In den umliegenden Wäldern stößt man noch auf die Hütten, in denen einst die Esskastanien, aus denen man Mehl herstellte, getrocknet wurden.

Schließlich lohnt es sich, dem Monte Pasquilino einen Besuch abzustatten, der im Zweiten Weltkrieg auf der Gotenstellung lag, das heißt, der Verteidigungslinie, die zwischen den deutschen und den amerikanischen Truppen verlief.

Die Valtiberina Toscana

Sestino, der Sasso di Simone in der Valtiberina
Sestino, der Sasso di Simone in der Valtiberina - Credit: David Butali

In der Valtiberina Toscana erwartet Sie ein Bergland, das zum Teil fruchtbar und zum Teil rau und felsig ist. Seine Gipfel, die Künstler wie Piero della Francesca, Michelangelo und Leonardo da Vinci inspiriert haben, sind perfekt für Trekking, Mountainbiking, Ausritte und Erholung in der Stille der Berge.

Unsere Reise beginnt in Sestino, das in der Römerzeit gegründet wurde: Die Gegend zeichnet sich durch kleine Bergdörfer und Naturparks aus, deren bekanntester die Riserva Naturale del Sasso di Simone e Simoncello sein dürfte, deren Namen auf die beiden riesigen, an Fossilien reichen Kalksteinblöcke zurückgeht, die auf einem Sockel aus vielfarbigem Lehm ruhen. Im Naturreservat kann man durch Wälder und über Wiesen, zwischen Ahornbäumen, Buchen und Eschen spazieren und begegnet mit etwas Glück Damwild, Füchsen oder Rehen.

An der Grenze zu den Marken und der Emilia Toscana liegt, im Herzen des Apennin, die Gemeinde Badia Tedalda, der Hauptort des Naturparks Alpe della Luna. Im Schutzgebiet wechseln sich Zerreichen- und Buchenwälder ab, in die sich alte Siedlungen schmiegen. Hier leben unter anderem Wölfe und Wildschweine sowie zahlreiche Vögel, Insekten und Amphibien. Besonders eindrucksvoll ist die Ripa della Luna, eine 200 Meter hohe, sichelförmige Felswand auf der Nordseite des Monte dei Frati, dem mit 1453 Metern höchsten Berg des Naturreservats. Es heißt, das hier in grauer Vorzeit dem Mond gewidmete Rituale stattfanden.

In der Nähe von Anghiari finden wir dagegen die Monti Rognosi, eine Bergkette, die vollkommen aus Ophiolite besteht, einem sehr harten magmatischen Gestein, auf dem eine einzigartige Vegetation wächst, darunter jahrhundertealte Ginstersträucher, Erika und duftende Strohblumen. Eine Besonderheit ist der Herbst-Seidelbast, den es in der Toskana nur hier gibt. 

Mit der Entdeckung beginnen

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