Ein Besuch des Monte Amiata bedeutet, in einen ganz besonderen Teil der Toskana einzutauchen, mit ausgdehnten Wäldern, Bergdörfern und einer unerwartet reichen unterirdischen Welt.
Im Gebiet des Monte Amiata kann entspannte Spaziergänge durch die stillen Wälder unternehmen und dem Wind lauschen, der durch die jahrhundertealten Kastanien und Buchen pfeift; auch die Ortschaften lohnen einen Besuch, mit ihren authentischen Traditionen und Aromen. Darüber hinaus sollte man unbedingt auch die Unterwelt des Monte Amiata entdecken, in der Wasser, Erde und Feuer eine ungezähmte Natur zum Ausdruck bringen, die dem Menschen aber auch zu Diensten ist.
Unbedingt sehenswert sind die Quellen des Flusses Fiora, des wichtigsten Wasserlaufs am Monte Amiata. Bei der Führung geht es durch einen 600 Meter langen Gang bis zu einer Grotte, in der die Hauptquelle aus dem Felsen tritt, ganz wie ein kleines natürliches Wunder, das immer wieder geschieht.
In der Außenwelt erhebt sich genau oberhalb der Quelle die Kirche Madonna della Neve, während nicht weit entfernt in der Peschiera von Santa Fiora das Flusswasser in einem wunderschönen Becken gesammelt wird.
In Abbadia San Salvatore hat die menschliche Erfindungsgabe dagegen lange Zeit vor dem Jahr 1000 eine einzigartige Krypta mit 30 verschiedenen Säulen hervorgebracht, die den Blick fesseln und einladen, die zahlreichen steinernen Dekorationen und menschlichen Antlitze aufmerksam zu betrachten.
Nicht weit von der Krypta entfernt befindet sich der Parco Minerario di Abbadia San Salvatore: Der Abbau von Zinnober und die Produktion von Quecksilber machten lange Jahre den Reichtum des Gebiets aus und stehen heute im Mittelpunkt interessanter Routen. Im Museum kann man sich erst in den Multimedia-Räumen mit der Geschichte des Bergwerks vertraut machen und dann den Stollen mit der charakteristischen gelben Bahn besuchen; in Piancastagno wird man im Villaggio Minerario del Siele in das Leben der Bergleute eingeführt, die in der Miniera del Siele (dem ersten Bergwerk Italiens) nicht nur arbeiteten, sondern es auch zum Mittelpunkt ihres sozialen Lebens machten.
Unbedings sehenswert ist darüber hinaus die Grotta del Sassocolato, die etwas außerhalb von Castell'Azzara liegt. Wie der Name ("Tropfsteinhöhle") andeutet, haben sich im Laufe der Zeit an den Wänden der Höhle erstaunliche Formen herausgebildet, die sowohl gewöhnliche Besucher wie Speläologen faszinieren.
Das ganze Gebiet des Monte Amiata birgt verborgene unterirdische und oberirdische Schätze, die es zu entdecken lohnt, wenn man die wahre Natur des Gebiets kennenlernen möchte.