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Winter auf dem Monte Falco
Photo © Valter Segnan
Photo © Valter Segnan

Winter im Casentino

Sport und Traditionen in der Jahreszeit der regenerierenden Stille

Casentino
von  Casentino

Der Winter ist eine faszinierende Jahreszeit: Die Natur, die ihren Lebensrhythmus verlangsamt hat, ist immer noch da und bereit, uns mit einzigartigen Landschaften zu empfangen. Man kann sagen, dass der Winter die Zeit der regenerierenden Stille ist, der stärkenden Ruhe, die nach den Anstrengungen wieder Kraft gibt.
Wenn Sie Bedarf daran haben, sich eine Pause zu gönnen und zu entschleunigen, ist das Casentino das richtige Ziel für Sie. Die Schönheit dieses Tals, die noch immer intakt erhalten ist, hat seit jeher Pilger angezogen und im Laufe der Jahrhunderte Heilige, Schriftsteller und Künstler inspiriert, die es zum Ort der Meditation erkoren haben.

Inhalt
  • 1.
    Skifahren, Snowboarden und Schneeschuhwandern
  • 2.
    Das chiù-chiù in Chitignano

Skifahren, Snowboarden und Schneeschuhwandern

Das Gebirgstal Casentino mit seinem Nationalpark, dessen höchste Gipfel 1.600 m übersteigen, und seinen schneebedeckten Hochebenen bietet Bergfans die Möglichkeit zu zahlreichen Aktivitäten. Skifahren, Langlaufen, Snowboarden und Schneeschuhwanderungen sind die beste Art und Weise, langsam mit der Natur in Verbindung zu kommen und so von ihrer überaus regenerierenden Wirkung zu profitieren.

Für die Anspruchsvolleren gibt es die Möglichkeit, spezielle Ausflüge mit festen Zielen zu organisieren. Haben Sie sich schon einmal gefragt, welches Erlebnis es sein kann, in einer Berghütte zu übernachten oder wie man einen Ausflug organisiert, bei dem man mitten im Winter auf den Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang in den Bergen wartet? Improvisieren Sie nicht, sondern verlassen Sie sich auf kompetente Fachleute, die das Erlebnis so planen können, dass es sicher ist und den Vorschriften entspricht.

Der Abstieg ins Tal, die Besichtigung von historischen Ortszentren, märchenhaften Burgen, Pfarrkirchen, Museen und Ökomuseen sowie die Entdeckung der Gastronomie mit ihrem überaus üppigen Angebot werden Ihren Aufenthalt im Casentino zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.

Das chiù-chiù in Chitignano

Kinder und die Tradition des „chiù-chiù“
Kinder und die Tradition des „chiù-chiù“ - Credit: Nicola Busi

Der Januar ist die Zeit, in der man im Casentino die Traditionen des Jahreswechsels pflegt. Diese Rituale finden in den unterschiedlichsten Formen mit bestimmten, wiederkehrenden Elementen statt. Wir erzählen Ihnen von einer, die uns in das kleine Dorf Chitignano führt.

Chiù-chiù chi non ce lo dà oggi non ce lo dà più ist die „Übersetzung“ dessen, was im Dialekt von Chitignano an eine Zauberformel erinnern könnte und was Generationen von Kindern heute noch immer am 5. Januar, dem Tag vor dem Fest der Befana, ausrufen. Ein „Sesam öffne dich“, ein Schlüssel, der an diesem besonderen Tag jede Tür im Dorf öffnet, ein Passierschein, mit dem man willkommen geheißen wird und ein Lächeln erhält, vor allem aber viele Süßigkeiten.

Der Ursprung des chiù-chiù verliert sich in grauer Vorzeit und selbst die in den 1920er oder 1930er Jahren geborenen Älteren sprachen darüber wie von einer festen Tradition, die damals sicherlich mehr als heute das von den Kindern am meisten herbeigesehnte Ereignis darstellte.

In der Vergangenheit waren die begehrtesten Geschenke Orangen und Mandarinen, Walnüsse, Haselnüsse und Mandeln, ein wenig Kleingeld oder Kekse für die Glücklichsten. Einheimische oder importierte Tradition? Doch vor allem: warum chiù-chiù? Es gibt diesbezüglich keine schriftlichen Erwähnungen und die mündliche Überlieferung ist zu frisch. Wir können nur spaßeshalber auf der Grundlage historischer Daten Vermutungen anstellen.

Die Tradition könnte importiert worden sein, da die Handelswege Chitignano mit dem Tyrrhenischen Meer und der Adria verbanden und für einen regen Austausch mit anderen Gemeinschaften sorgten. Sie könnte aber auch vor Ort entstanden sein und an die Bettelei erinnern, die mit der Figur der franziskanischen „Romiti“ (Eremiten) verbunden war, denen die Einwohner von Chitignano seit jeher große Verehrung entgegenbrachten.

Bei dem Ausdruck chiù-chiù ist es interessant, auf das Bild der vielen Kinder zurückzukommen, die diese Art Ruf ausstoßen und dabei von Haus zu Haus hüpfen. Der Schrei vieler kleiner Vögel, die im kalten Winter durch die Straßen flattern und überall dort willkommen sind, wo es einen rauchenden Kamin gibt.

Auch Jahre später haben Werte wie Solidarität und Gemeinschaftssinn nicht an Bedeutung verloren. Wenn es eine wirklich wertvolle Erinnerung gibt, die es wert ist, wiederbelebt zu werden, dann ist es das Gefühl der Wärme, die das Herz eines Kindes erfüllt und wärmt, wenn es von jemandem liebevoll aufgenommen wird.

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